LOND-ON-LINE
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Während einem halben Jahr, vom Februar bis Juli 1996, habe ich in Lon-dons East End gelebt und geschrieben, unter anderem täglich einen Tagebuchtext, den ich aufs Internet speicherte – falls mein Computer nicht gerade kaputt war oder das Netz verstopft. Das On-line-Tagebuch war ein Experiment, ich hatte mir weder Themen noch Ziel noch irgend eine Methodik vorgenommen, ich schrieb ohne Auftrag und ohne Honorar. Immer wieder ermuntert haben mich vor allem die E-Mails und anderen Echo aus aller Welt, von Freunden, Bekannten, Unbekannten – und auch von meiner Familie, die in der Schweiz bleiben musste. Was ist entstanden? Eine Sammlung von Beobachtungen, Betrachtungen, kleinen Geschichten, Mini-Reportagen, Stimmungsbildern, mein persönliches Bild von London. Die Themen kreisen um das Leben in der fremden Stadt, ihre Geschichte, um Politik, Sprache und Literatur, meine literarische Arbeit, Erinnerungen, das neue Medium Internet – und schliesslich um den Klettersport, der mir den besten «Einstieg» in die fremde Gesellschaft ermöglicht hat, durch den ich gute Freunde gefunden habe.