Die Wölfe sind satt
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Die Wölfe sind satt erzählt vom schwierigen Umgang mit den fremden Menschen im eigenen Land und von der Erfahrung des Fremden in uns selbst. Drei lange Geschichten, in denen Hartmann ein aktuelles Thema aufgreift und mit bewundernswerter Gelassenheit verhärtete ideologische Fronten hinter sich läßt. Der Architekt Ambühl, der Sektionschef Portmann im Bundesamt für Flüchtlinge und der Anwalt Gurtner - sie alle kommen mit dem Fremden auf überraschend unerwartete Weise in Berührung. Keiner dieser Männer ist fremdenfeindlich und doch scheitern sie mit ihren aufgeklärten Überzeugungen am Ernstfall der Wirklichkeit und an sich selbst. Ambühl, der gleich mehrere asylsuchende kurdische Familien bei sich versteckt hält, erträgt die Distanz- und Sprachlosigkeit der Gäste nicht. Portmann, von Amts wegen mit der Abschiebung einer Tamilenfamilie befaßt, weiß nicht, wie er seiner kleinen Tochter den damit verbundenen Verlust der tamilischen Freundin begreifbar machen soll. Und Gurtner, Interessenvertreter einer kurdischen Klientin, verspürt den unwiderstehlichen Wunsch, das Exotische und Fremde zu erobern.