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Lothar Kreyssig

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Als auf der Spandauer Synode 1958 über die Haltung der Evangelischen Kirche in Deutschland zur Atombewaffnung der Bundeswehr entschieden wurde, rief Lothar Kreyssig zur Gründung der Aktion Sühnezeichen auf. Junge Deutsche sollten in die ehemaligen Feindländer und nach Israel gehen, um dort um Vergebung und Frieden zu bitten und durch ihre praktische Arbeit ein Zeichen der Versöhnung zu setzten. Aus der anfangs utopisch erscheinenden Idee wurde ein Dienst, der bis heute lebendig ist und tausende junge Deutsche geprägt hat. Lothar Kreyssig, 1898 in Flöha in Sachsen geboren und 1986 gestorben, hat in seinem Leben radikale Umbrüche gewagt: Aus dem Corpsstudenten und national gesinnten Verächter der Demokratie wurde ein leidenschaftlicher Demokrat; aus dem gleichgültigen Kirchensteuerzahler wurde ein Christ, der konsequent aus dem Wort der Bibel lebte, einer der mutigsten in der Bekennenden Kirche. Nach dem Krieg wagte Lothar Kreyssig einen Neuanfang: Als Konsistorialpräsident und Präses half er beim Wiederaufbau der evangelischen Kirche in der sowjetischen Besatzungszone, dann in der DDR. Frühzeitig praktizierte er ökumenische Weite und bezog dabei das Judentum ein. Diese Biographie zeichnet die sehr unterschiedlichen Lebensstationen Kreyssigs nach und ergründet die Motive für seine radikalen Wandlungen. Sie stützt sich dabei auf eine unveröffentlichte Autobiographie sowie auf zahlreiche Briefe und Dokumente. Erstmals werden auch literarische Texte Kreyssigs publiziert. Darüber hinaus kommen Freunde und Weggefährten aus allen Lebensabschnitten zu Wort.

Parameter

ISBN
9783883506593
Verlag
Bleicher

Kategorien

Buchvariante

1998

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