Otto Dibelius
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Diese thematisch am Staat-Kirche-Verhältnis orientierte Untersuchung zeichnet das kirchliche Wirken von Otto Dibelius (1880–1967) in der Zeit der Weimarer Republik schwerpunktmäßig nach. Seine während dieser Zeit gemachten Erfahrungen wirkten freilich ebenso wie die vorgenommenen theologischen Festlegungen in die Auseinandersetzungen mit der Kirchenpolitik des Nationalsozialismus hinein. Später beeinflußten sie Dibelius’ Haltung zur analog dazu beurteilten und bekämpften Kirchenpolitik der DDR. Das Zentrum und der hermeneutische Schlüssel für sein Kirchenverständnis findet sich in seinem Hauptwerk, in dem er das »Jahrhundert der Kirche« (1926) proklamierte. Diese Proklamation bekennt sich zur geschichtlich gewordenen und institutionell verfaßten Volkskirche, die erst mit dem Wegfall des landesherrlichen Kirchenregiments zur »Kirche« geworden sei, die frei vom Staat ist, aber deren der religiös neutrale und stets zur Omnipotenz neigende Staat als mögliches Korrektiv bedarf.