Die evangelische Kinderpflege und die Innere Mission in der Zeit des Nationalsozialismus
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»... im wohlverstandenen Interesse von Volk und Vaterland« – mit dieser Charakterisierung ihrer Arbeit suchte sich seit 1935 die evangelische Kindergartenarbeit in eine »dienende Kirche« einzuordnen, nach ihrer organisatorischen Zusammenfassung in der Vereinigung evangelischer Kinderpflegeverbände Deutschlands innerhalb der Inneren Mission während der Zeit der Weimarer Republik. Seit 1933 wurde der Verband aus seiner bisherigen sozialstaatlichen Funktion verdrängt. Die Auseinandersetzungen um den Bestand der einzelnen Kindergärten führten unter Verbandsdirektor Hermann von Wicht (gest. 1942) zu einem Rückzug in den Raum der Kirche. Die Studie dokumentiert diese Entwicklung und die Reaktionen auf Maßnahmen und Forderungen des NS-Staates, die exemplarisch sind für andere Arbeitsgebiete der Inneren Mission. Der Untersuchungszeitraum dieses ersten Bandes endet 1937, als von Wicht während der Reichstagung der Inneren Mission mit der Forderung nach »Mobilmachung« der Familien in den Gemeinden, der Entwicklung volksmissionarisch-katechetischer Konzepte sowie biblisch orientierter Kinderarbeit den Verlust des traditionellen Arbeitsgebietes offenbar nur für eine Frage der Zeit hielt.