Flanagan entflammt
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Andreu Martín ist (mit Manuel Vasquez Montalban) einer der bedeutendsten und in Deutschland bekanntesten spanischen Autoren von Kriminalromanen. Seine Jugendkrimis bilden daneben eine ganz eigene Kategorie. Die Wahrheit ist, dass ich seit zwei Monaten keinen einzigen Auftrag mehr bekommen hatte. Die Karriere des Detektivs Flanagan war endgültig ruiniert. Ich war auch mittlerweile zu alt für so einen Kinderkram. Das war ein trauriges, deprimierendes, melancholisches Weihnachtsfest in diesem Jahr. Und ein einsames. Meine schrecklich kokette Partnerin Maria Gual war auf einem Motorrad voller Aufkleber gen Horizont verschwunden. Und meine Schwester Pili, meine zuverlässige Sekretärin und Komplizin, hatte nur noch Augen und Ohren für ihren Freund, der ihr völlig den Kopf verdreht hatte. Flanagan, es ist aus mit deinem Geschäft, sagte ich jeden Morgen zu meinem Spiegelbild. Hast du etwa gehofft, irgendwann mal ein richtiger Detektiv sein zu können? Und am sechsten Januar, am Dreikönigstag, verschwand Neus Mercadal. Die Schweigsame. Die Diskrete. Die Mysteriöse. Ein bisschen eingebildet vielleicht. Wenn du ihr nicht vorgestellt worden warst, dann würdigte sie dich keines Blickes. Sie war klein, trug fast immer Miniröcke, schwarze Strümpfe und hautenge Bodys, die keinen Zweifel daran ließen, welchem Geschlecht sie angehörte. Sie verschwand einfach. So wendet sich das Blatt und Flanagan kann sich bald vor Arbeit nicht mehr retten. Herr Mercadal, Neus' Vater, bittet ihn, seine Tochter wiederzufinden. Er glaubt nicht, dass ihr etwas Schlimmes geschehen ist, denkt mehr an eine von Neus' Eskapaden. Flanagans Vater wiederum will mehr über Pilis Freund erfahren, und Schwarzenegger, der mal wieder in allen Fächern außer Sport durchgerasselt ist, braucht die Prüfungsaufgaben. Flanagan recherchiert in der Schule, in seinem Viertel, entdeckt verschlüsselte Botschaften in Neus' Zimmer und sonderbare Dinge im Haus Mercadal. Noch merkwürdiger geht es an Herrn Mercadals Arbeitsplatz, einer Farbenfabrik, zu. Und immer wieder trifft er die Freundin von Neus, Blanca, die stets auf Inline-Skates unterwegs ist und mehr zu wissen scheint als er. Schließlich kommt Flanagan dahinter, dass Neus vergewaltigt wurde. Ist das der Grund für ihr Verschwinden? Die Lage spitzt sich zu. Trotz schwerer Grippe und wachsender Verliebtheit in Blanca gelingt es Flanagan endlich die verschlüsselten Nachrichten von Neus zu knacken und er kann handeln: Er findet Neus, die sich mit Hilfe ihrer Freundin in der Farbenfabrik versteckt hält, und kann sogar verhindern, dass eine Jugendbande die Fabrik in Brand setzt. Der Fall Neus kommt zu einem vorläufigen Ende, als der Täter, der Arbeitgeber ihres Vaters, gefasst wird. Neus bekommt therapeutische Hilfe, aber ihre seelische Verfassung bleibt katastrophal. Zudem ihr Vater den Täter deckt, weil er von ihm abhängig ist. So wird er zwar angeklagt, aus Mangel an Beweisen aber freigesprochen. Ein Krimi, in dem am Ende nicht der Gute siegt und der Böse bestraft wird. Sondern mit einem Ende, wie es der Realität entspricht. Und trotzdem ein spannender, witziger Roman, eben ein typischer Flanagan, der wenigstens für seinen Helden eine schöne Überraschung bereit hält: Blanca erhört sein Flehen und Flanagan ist in Liebe entflammt.
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