Zur Bildersprache des Johannes von Patmos
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Die Apokalypse des Johannes von Patmos beschreibt in einer bilderreichen Sprache das Endgericht und die Neuschöpfung der Welt am Ende aller Tage. Um das Eschaton in Szene zu setzen, verwendet sie mehr motivische Anleihen aus dem Alten Testament oder den jüdisch-apokalyptischen Schriften als alle anderen neutestamentlichen Autoren. Die vorliegende Untersuchung fragt zunächst nach der Eigenart der apokalyptischen Literatur und danach, was die christliche Johannesapokalypse von den Apokalypsen der jüdischen Literatur unterscheidet. Schließlich werden die verwendeten Bildmotive von vier ausgewählten Kapiteln untersucht. Die Reihenfolge der Texte Offb 18; 13; 4; 10 richtet sich nach deren motivischen Abhängigkeit von den Propheten Ezechiel und Daniel. Abschließend wird dem Einfluß der Apokalypse auf die christliche Kunstgeschichte und auf unser gegenwärtiges Denken nachgegangen. Durch bildanalytische Methoden konnte ein tieferes Verständnis in das Denken des Johannes gefunden werden. Das Bild ist nicht bloß Beiwerk eines abstrakten Inhalts, es ist eine Größe sui generis, die innerhalb der Apokalypse ihre eigene Dynamik entfaltet. Die Arbeit will einen Beitrag dazu leisten, die eigentümliche Bildersprache der Bibel wieder neu zu entdecken und zu erlernen.