Die Einigung Europas als Herausforderung für die Kirche
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Europa gilt bei vielen immer noch als ein von oben verordnetes, von supranationalen Institutionen dominiertes Gebilde. Wer aber das „Europa der Bürger“ zu einer erlebbaren Größe machen will, muß eine geistige Zielbestimmung jenseits von Politik und Ökonomie in Angriff nehmen. Ein Blick in die europäische Kulturgeschichte kann hier hilfreich sein. Er zeigt, daß gemeinsame Wertvorstellungen, aber auch kulturelle Verschiedenheiten seit jeher die europäische Identität ausgemacht haben. Sie im Dialog sichtbar zu machen und so einem authentischen Universalismus den Boden zu bereiten, ist Anliegen der Beiträge polnischer und deutscher Theologinnen und Theologen, die in diesem Band erstmals gemeinsam zentrale Herausforderungen für ein vereintes Europas diskutieren. Im Mittelpunkt stehen Fragen der Wirtschafts- und Bioethik, des wieder erstarkten Nationalismus sowie der sozialen Gerechtigkeit. Vor dem Hintergrund des Vertrags von Amsterdam und seiner Kirchenerklärung, mit dem die Kirchen in der Europäischen Union als anerkannte Partner in eine neue Verantwortung getreten sind, kommt dem Werk eine besondere Bedeutung zu. Die Herausgeber sind Professoren für Moraltheologie in Warschau und Bonn.