Der Handel im Königreich Bayern um 1810
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Das zeitgenössische Urteil über den Handel im Königreich Bayern zu Beginn des 19. Jh. fällt im allgemeinen wenig positiv aus. Die Studie zeigt, daß diese Einschätzung allenfalls in der Tendenz geteilt werden kann, ein umfassendes Urteil muß wesentlich differenzierter erfolgen. Hier erlauben es die ausgewerteten Daten der sog. Montgelas-Statistik aus den Jahren 1809/10 und 1811/12, ein detailreiches Bild des Handelsgeschehens zu zeichnen. Flächendeckend für das gesamte Territorium Bayerns können Aussagen zu sämtlichen Orten - nicht nur zu den großen Städten - getroffen werden. Der Umfang der Handelsgeschäfte in den bayerischen Orten wird beziffert und Zentren des Handels werden ermittelt. Wenn auch der Handel zu Beginn des 19. Jh. durch die politischen Wirren beeinträchtigt wurde, so läßt die Studie den bestehenden Facettenreichtum des Handels deutlich werden und zeigt, wie ertragreich die Auswertung historisch-statistischen Materials sein kann. Inhalt: Beziehungen zu Frankreich Montgelas und seine Reformpolitik Finanz- und Wirtschaftspolitik Statistik als Instrument der Integration Die Montgelas-Statistik als Quelle Der Handel in den bayerischen Kreisen Möglichkeiten und Grenzen einer gesamtstaatlichen Betrachtung Zentralitätscharakter bayerischer Handelsorte „Letztendlich überzeugt die Arbeit durch die ihr zugrunde gelegten Methoden. Die umfangreiche Quellenarbeit und die sorgfältige Auswertung des Materials sind ihre Stärken. Ebenso, oder besser gerade deshalb, überzeugen die Schlussfolgerungen [.] Die Bezeichnung Bayerns als reinen Agrarstaat im beginnenden 19. Jh. ist nun angesichts der in dieser Arbeit nachgewiesenen Vielschichtigkeit des bayerischen nationalen und internationalen Handels endgültig widerlegt.“ Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte