Murphys Gesetz
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Anatol flieht aus der Provinz in die Stadt, nach dem er sich allen Versuchen gutmeinender Eltern, Lehrer etc. widersetzt hat, aus ihm einen ordentlich arbeitenden Menschen zu machen. Von seinem eigentlichen Ziel, Schriftsteller zu werden, wissen nur die Freunde in der Stadt, die ihm in ihrer Wohnung Zuflucht gewähren. Vor allem Edwin, ein engagierter linker Journalist, kümmert sich um Anatol und führt ihn in die schwierige Kulturszene der Stadt ein, einem Jahrmarkt der Eitelkeiten. Ohne Beziehungen läuft hier gar nichts. „Etablierte“ Künstler, Intellektuelle, Kulturfunktionäre und begabte Mitläufer treffen sich in einer Kultkneipe. Dies ist ein zentraler Ort des Romans, an den alle Figuren immer wieder zurückkehren. Hier trifft der naive Anatol u. a. einen aufmüpfigen Aktionskünstler, dem er bei einer provokativen Performance assistiert, um sich anschließend im Gefängnis wiederzufinden und vor Gericht verantworten zu müssen; hier trifft er die Schlüsselfiguren aus der Kulturszene, von deren Gnade es abhängt, ob sein erster Text erscheint usw. Anatol lernt das Leben in der Stadt von allen Seiten kennen und durch seine Reaktionen und Reflexionen darauf auch sich selbst. Zwei schwierige Beziehungen mit seiner alten und einer neuen Freundin lassen ihn leiden, hoffen, lieben – erwachsen werden. Als Schriftsteller erringt er keinen Erfolg, doch er wächst im Scheitern. Murphys Gesetz ist ein moderner Bildungsroman. Er hat unverkennbar autobiographische Züge und schließt an frühere Romane Rumpls an.