Orient als Grenzbereich?
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Die Vielfalt des Judentums spiegelt sich in seiner Beziehung zum Orient. Er ist biblische Heimat, Ursprung kultureller Fruchtbarkeit und innerjüdische wie antijüdische Auseinandersetzungen nahmen dort ihren Anfang. Die Grenze zu Europa blieb fl ießend und reichte im Westen bis zu den Pyrenäen und im Osten bis weit über den Balkan. Dass die Reise in den Orient nicht nur ein exotisches, sondern auch ein philologisches Abenteuer sein kann, wird in vier chronologisch aufeinander folgenden Themenkreisen über die Bedeutung des Orients für die jüdische Geschichte untersucht. Sie umfassen biblische, karäische, medizinische, historiographische und mystische Texte sowie die moderne Rezeption des Orients in Hebraistik, Orientalistik und Reformjudentum. Der Band präsentiert Ergebnisse des Deutschen Orientalistentags in Halle an der Saale, der unter dem Motto „Barrieren – Passagen“ stand. Forscher aus unterschiedlichen Disziplinen demonstrieren, wie facettenreich orientwissenschaftliche Bezüge in der Judaistik sein können. Dabei gewinnen insbesondere jene Grenzbereiche schärfere Konturen, die bei der Betrachtung des rabbinischen Judentums bisher nicht im Mittelpunkt standen.