Federführung für die Nation ohne Vorbehalt?
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Reichte der Arm der nationalsozialistischen Propaganda bis in den fernen Osten? Trotz der gut 9000 Kilometer Entfernung versuchte die NS-Regierung, auch die Deutschen in China auf Kurs zu bringen. Bei diesen Bemühungen war den Medien eine wichtige Rolle zugedacht. Der Autor gibt einen Überblick über die Inhalte, Zielsetzungen, Wirkungsweisen und Methoden der in China agierenden und ansässigen deutschen Medien. Im Zentrum der Untersuchung steht dabei die Frage nach der Einflussnahme deutscher Ministerien, Nachrichtenagenturen und Geheimdienste, der japanischen Besatzer sowie der Landesgruppe der NSDAP-AO auf die chinadeutsche Publizistik. Darüber hinaus nimmt die Studie das Rezeptionsverhalten der Zielgruppe in den Blick: Gab es unter den gut 5000 Reichsdeutschen in China überhaupt eine Nachfrage nach „gleichgeschalteten“ deutschen Medien? Trotz der Heimatverbundenheit der Chinadeutschen zeigt sich, dass die Möglichkeiten, sie durch nationalsozialistische Propaganda zu indoktrinieren und auf NS-Linie einzuschwören, recht begrenzt waren.