Der Wiedereintrittskörper Express
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InhaltsverzeichnisFür alle bemannte und viele unbemannte Weltraummissionen gibt es ein gemeinsames Problem: Die Rückkehr zur Erde; lebenswichtig für Astronauten und entscheidend für den Erfolg von Forschungssonden mit geglückter Bergung von Materialproben und Messgeräten. Diese Missionstypen haben in ihrer letzten Flugphase eine gewaltige physikalische Hürde zu überwinden: den Wiedereintritt in die Erdatmosphäre, der mit hohen dynamischen und thermischen Belastungen verbunden ist. Die zu erwartenden Temperaturen erreichen Größenordnungen, die kein natürliches Material übersteht. Die Aufgaben des Wiedereintrittskörpers EXPRESS als Experimententräger bestanden darin, neu entwickelte, hochtemperaturstabile Keramikwerkstoffe zu erproben und die extremen Bedingungen beim Wiedereintritt zu messen. Die Realisierung des Projektes gestaltete sich dann aber als ein wirkliches Abenteuer. Die Grundstruktur von EXPRESS war eine modifizierte, russische Saljut-Kapsel. Die erforderlichen Änderungen der Kapsel fielen dann in die Zeit der Turbulenzen des politischen Umbruchs in Russland, mit ihren nicht abschätzbaren Auswirkungen im Zeitplan und der Finanzierung. Schließlich wurde die Startmannschaft in Kagoshima auf Kyushu / Japan in ein fremdes gesellschaftliches Umfeld versetzt, voller Charme und Überraschungen. Die japanische Trägerrakete M-3SII beförderte EXPRESS am 15. Januar 1995 in den Weltraum. Ihre Landung sollte dann Ende Januar 1995 in Woomera / Australien erfolgen, doch es kam ganz anders.