Eine neue Theorie zum negativen Differenzeffekt bei der Magnesiumkorrosion
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Um den Einsatz des Magnesiums nicht nur auf wenige Anwendungen zu beschränken, sondern diesem zukunftsträchtigen Werkstoff in vielen Bereichen zum Durchbruch zu verhelfen, werden weltweit immer wieder staatlich oder privat geförderte Forschungs- und Entwicklungsprogramme initiiert. So konnten schon beachtliche Fortschritte auf den Gebieten der Legierungsentwicklung und des Vergießens, des Umformens, der mechanischen Be- und Verarbeitung sowie der Festigkeit erzielt werden. Im Vergleich zu den Aktivitäten, die bei den Eisenmetallen stattgefunden haben und sich gerade jetzt bei der Entwicklung neuer Stahlsorten abspielen, fallen jedoch die Bemühungen auf dem Magnesiumsektor recht bescheiden aus. Das liegt in erster Linie daran, dass Magnesium und seinen Legierungen aufgrund der Korrosionsneigung sehr häufig mit Skepsis begegnet wird und darum nicht in großem Maße in Forschungsprogramme und in die Weiterentwicklung von Legierungen investiert wird. Zusätzlich werden Magnesiumlegierungen immer noch mit Verfahren, wie dem Salzsprühnebeltest geprüft, die ursprünglich für andere Metalle entwickelt wurden und keine Aussage zum Korrosionsmechanismus ermöglichen. Die Zukunft des Magnesiums wird sich demnach mit der Lösung der Korrosionsfrage entscheiden. Es ist bekannt, dass die Reinheit der Magnesiumlegierungen, das Gefüge und zusätzliche Legierungselemente einen großen Einfluss auf das Korrosionsverhalten besitzen. Neben der Entwicklung von hochreinen Magnesiumlegierungen mit geringem Nickel-, Kupfer- und Eisenverunreinigungen ist ein weiterer Ansatz zur Erhöhung der Korrosionsbeständigkeit die geeignete Auswahl der Legierungszusammensetzung sowie der Beschichtungsmöglichkeiten.