Logistics network design for automotive late product individualization
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Der Wunsch nach Individualität von mittel- und hochpreisigen Automobilen stellt in Europa eine zunehmend wichtige Kundenanforderung dar. In der Vergangenheit wurde die Fahrzeugindividualisierung nach dem Prinzip des Postponements in der Montagelinie mit einer aufwendigen Logistik für die Linienversorgung realisiert. Ein neuer Ansatz ist die „Späte Fahrzeugindividualisierung“, bei dem die Wartezeiten der Fahrzeuge in der Distributionskette für Individualisierungsarbeiten genutzt werden. Für die Individualisierung werden spezielle Workshops eingerichtet. Die Umsetzung dieses Konzeptes erfordert eine Neuplanung der logistischen Netzwerke für die relevanten Warenströme und gegebenenfalls eine neue Zuliefererstruktur. Zur Lösung dieser Aufgabe wird ein integrierter Ansatz gewählt. Ausgehend von einem allgemeinen Flussmodell erfolgen die Definition der relevanten Variablen, Parameter, Randbedingungen und Ziele sowie die Umsetzung in ein mathematisches Modell. Als Lösungsmethode werden genetische Algorithmen herangezogen. Auf der Grundlage rechnergestützter Experimente mit zufallserzeugten Daten werden die gewonnenen Erkenntnisse und Zusammenhänge hinsichtlich Kosten, Zuliefer- und Auslieferzeit aufgezeigt. Abschließend wird auf die Entwicklung eines rechnergestützten, datenbankbasierten Tools eingegangen, das den Planer bei seiner Entscheidungsfindung zum Design des logistischen Netzwerkes unterstützen soll. Die Modell- und Lösungsansätze werden verifiziert. Die Verfasserin hat mit der vorliegenden Arbeit neue wissenschaftliche Erkenntnisse für den anspruchsvollen Prozess des Netzwerkdesigns der Logistik zur „Späten Fahrzeugindividualisierung“ erarbeitet, die auch für die Praxis von großer Bedeutung sind. Als Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Fachgebiet Planung und Steuerung von Lager- und Transportsystemen der Leibniz Universität Hannover hat die Verfasserin auf der einen Seite erfolgreich Forschungsprojekte bearbeitet. Auf der anderen Seite hat sie sich engagiert in die Lehre eingebracht. Die vorliegende Dissertation ist das Ergebnis ihrer wissenschaftlichen und praxisbezogenen Arbeit. Lothar Schulze