Steigerung der Zeiteffizienz im Bauwesen
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In der Baupraxis zeigen sich mehr denn je signifikante Schwierigkeiten bei der Beherrschung des Faktors Zeit, dies sowohl in Planungs- als auch Ausführungsprozessen. Vermehrt werden bei Bauprojekten Terminüberschreitungen festgestellt, die in keinem Verhältnis mehr zu den in der Planungsphase getroffenen Terminvereinbarungen stehen. Trotz der über Jahrzehnte gesammelten Erfahrungen im Umgang mit der Bauzeit und der Verfügbarkeit hochentwickelter Zeitmanagementmethoden nimmt die Häufigkeit und der Umfang von Terminüberschreitungen bei Bauprojekten tendenziell weiterhin zu. Von Seiten der Projektbeteiligten werden für die aufgetretenen Terminüberschreitungen zahlreiche Begründungen geliefert, die sich voneinander unterscheiden oder völlig konträr sind. Erschwerend kommt hinzu, dass die vielschichtigen und sich überlagernden Ursachenkausalitäten von Primär- und Sekundärstörungen im Allgemeinen keine eindeutige Klärung von Terminüberschreitungen zulassen. Das Phänomen der Terminüberschreitungen von Bauprojekten erscheint daher unerklärbar. Herr Rogel setzt sich in seiner Arbeit mit der vertieften Ursachenbetrachtung des aufgezeigten Bauzeitdilemmas auseinander. Er verknüpft die bisherigen Erkenntnisse im Um-gang mit der Bauzeit in ihren kausalen Zusammenhängen und ergänzt sie um weitere bislang vernachlässigte Aspekte (z. B. Zeitphänomene, psychologische Zusammenhänge). Die erlangten Erkenntnisse dienen letztendlich als Grundlage für die Formulierung organisatorischer Anforderungen auf operativer, strategischer und normativer Ebene in der Bauproduktion. Der Faktor „Mensch“ erfährt in diesem Kontext auf allen Organisationsebenen eine qualitative Aufwertung. Er wird nicht mehr als Störfaktor, sondern als Erfolgsgarant mit besonderen Fähigkeiten verstanden.