Geschichte der elektrischen Beleuchtung
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Elektrifizierung und Elektrotechnik waren die Grundvoraussetzungen für die moderne Nutzung von elektrischem Licht. Umgekehrt bot die elektrische Beleuchtung ein ausgesprochen populäres Medium zur Erweiterung des Wirkungskreises des großtechnischen Systems von Stromnetz und Elektroindustrie. Elektrisches Licht wurde und wird als quasi sichtbar gemachte Elektrizität empfunden. Seine Wirtschaftlichkeit, Distributionsfähigkeit, Sicherheit, Reichweite, aber auch seine visuelle Vielfalt und Modulierbarkeit machte es zu einem praktisch brauchbaren aber auch kulturell und ästhetisch wirksamen Medium des Zeitgeistes. Dabei lösten einander Lampen- und Leuchtenarten nicht ab, sondern ergänzten sich vielmehr in unterschiedlichen technischen Kombinationen und Einsatzfeldern. Die technische Entwicklung von Bogenlampen, Glühlampen, Leuchtstofflampen, Gasentladungslampen bis hin zu den neuen LEDs ist ebenso Thema dieses Buches, wie deren Wechselbeziehung mit unterschiedlichen gesellschaftlichen Teilsystemen. Die zweckbezogene Zurichtung von grundlegenden Beleuchtungstechniken in Verbindung mit der spezifischen Kultur dieser Teilsysteme brachte die wissenschaftliche Disziplin der Lichttechnik hervor. Diese Konstellation stieß die Entwicklung von Produkten wie Scheinwerfern, Taschenlampen, Leselampen, Schwarzlicht, Suchlicht und Flutlicht an. Gleichzeitig generierte sie Begriffe wie Festbeleuchtung, Konturenbeleuchtung, Lichtwerbung, Lichtkunst aber auch Verdunkelung oder Lichtverschmutzung. Dieser Band 26 der Buchreihe „Geschichte der Elektrotechnik" nimmt das Thema elektrische Beleuchtung unter drei Gesichtspunkten in den Blick: In einem ersten Teil stehen die elektrischen Leuchtmittel wie Bogen- und Glühlampe bzw. LEDs im Mittelpunkt. Ein zweiter Teil betrachtet die Außenbeleuchtung im systemischen und gesellschaftlichen Kontext. Dieses Feld war seit jeher von öffentlichen Kontroversen geprägt, die sich an unterschiedlichen Rationalitäts-, Moral- und Gesundheitsvorstellungen entzündeten. Ein letzter Themenblock schließlich widmet sich speziell der Wahrnehmung von elektrischem Licht in unterschiedlichen Kontexten und den darauf Bezug nehmenden Diskursen.