Religiös geprägte Lebenswelt in der Reichsstadt Dinkelsbühl von 1350 bis 1660
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Dinkelsbühl, bis heute eines der besterhaltenen spätmittelalterlichen Stadtgebilde Deutschlands, liefert dem Betrachter viele Zeugnisse eines religiös geprägten Alltags in früheren Zeiten. Während des konfessionellen Zeitalters ist Dinkelsbühl eine von nur vier paritätischen Reichsstädten, in deren Mikrokosmos die Spannungen zwischen den Konfessionen anschaulich erfahr- und erfassbar werden. Die Untersuchung geht der Frage auf den Grund, unter welchen Bedingungen und auf welche Art und Weise Alltag und Lebenswelt der Bewohner der Stadt in vor- und nachreformatorischer Zeit durch die Religion geprägt und beeinflusst wurden. Zur Beantwortung dieser Frage werden schriftliche und ikonographische Quellen aus untersuchtem Zeitraum (1350–1660) herangezogen. Es wird aufgezeigt, inwieweit die Lebenswelt der Dinkelsbühler vom Glauben durchdrungen und gelenkt wurde. Somit bietet das Buch einen Beitrag zur Regionalgeschichte in Ergänzung zu bereits Vorhandenem, sie führt kunsthistorische Aspekte mit religionsgeschichtlichen Veränderungen Zusammenarbeit und erweitert so den Blick auf die regionale Glaubens- und Lebenspraxis. Ein Anliegen ist durch den gewählten Zeitrahmen (mit der Reformation als Angelpunkt), auch Kontinuitäten und Brüche in der Mentalitätsgeschichte aufzuzeigen. Dabei geht es nicht um das Denken oder die Meinungen von Einzelpersonen, sondern um das Erfassen eines zeittypischen Horizonts der Individuen wie der Gesamtgesellschaft. Unter dieser Prämisse soll auf die religiösen Einstellungen, Gedanken und Gefühle der Frauen und Männer im definierten Zeitraum geschlossen werden, die in der Stadt Dinkelsbühl lebten. Kennzeichen der Stduie ist auch die Interdisziplinarität, da sie die Fachbereiche Geschichte, Literaturwissenschaft, Kunstgeschichte und Theologie berührt. Durch die fächerübergreifende Analyse und daraus resultierende Synergieeffekte entsteht ein differenziertes und umfassendes Gesamtbild.