Irmgard Keuns Romane der Weimarer Republik als moderne Diskursromane
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Irmgard Keuns Weimarer Romane werden zu Recht als Zeitromane verstanden, in denen das (populär)kulturelle Repertoire der Zwanziger Jahre von der Neuen Frau über Schlager und Kinofilme bis zur Metropole Berlin lebendig wird. Vor diesem Hintergrund untersucht der vorliegende Band die narrativen, stilistisch-strukturellen Strategien, mittels derer diese vielfältigen Bezüge verhandelt werden. Dabei erweisen sich die Romane weniger als psychologisch- oder soziologisch-realistische Texte, sondern sie werden als artifizielle intertextuelle und intermediale Anlagen beschrieben, die die Medienrealität der Weimarer Republik plastisch in ihrer determinierenden Kraft auf die Kunst zeigen und letztlich mehr auf die Reflexion der Bedingungen und Möglichkeiten von Kunst in einem zunehmend diskursivierten Umfeld abzielen als auf eine 'Abbildung der Realität'. Somit werden Keuns Romane als reflexive, kultur-, medien- und kunstbewusste Diskursromane zwischen Moderne, Avantgarde und Postmoderne dargestellt.