400 Jahre Quebec
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Die Koexistenzbedingungen von Trägern verschiedener Kulturen und Ideologien in einer Skala von Möglichkeiten zwischen Konfrontation und Kooperation sind ein zentrales Thema der gegenwärtigen Friedens- und Konfliktforschung. In dieser Hinsicht von besonderem Interesse ist Kanada schon aufgrund des Gegensatzes seiner beiden Gründernationen, der in neuerer Zeit noch durch die Rechte und Ansprüche der Ureinwohner und nicht zuletzt die Herausforderung der Integration von Einwanderern unterschiedlicher Herkunft komplettiert wird. Zu einer existentiellen Frage werden diese vielfältigen Divergenzen für die frankophone Bevölkerung in dem vor 400 Jahren als französische Kolonie gegründeten Quebec, das mit dem Pariser Vertrag zu einer englischen Provinz wurde und seither durch das engagierte Eintreten für die Identitätswahrung, den Widerstand gegen die Assimilation an die anglophone Umgebung und die letztendlich auch friedenssichernde Entwicklung von Selbstbewusstsein in politischer, ökonomischer und sprachlicher Hinsicht gekennzeichnet ist. Das vielfarbige Mosaik des Umgangs mit den entsprechenden Kulturkontakten wird im vorliegenden Band aus der Sicht unterschiedlicher Fachrichtungen beleuchtet.