Friedrich Gulda
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Vor zehn Jahren, am 27. Jänner 2000, starb Friedrich Gulda, der Unvergleichliche – just am Geburtstag seines göttlichen Meisters, Wolfgang Amadeus Mozart. Gulda, der Pianist von Weltruf. Gulda, der nackt auftrat – wenn auch nur im TV. Gulda, der öffentlich brüskierte, Kritikern und Bankdirektoren Einlass verbot, gegen „vernagelte Klassik-Trottel“ anrannte, sein Publikum selbst bestimmen wollte, einfach nicht im Wiener Konzerthaus erschien, um Schach spielend im Fernsehen aufzutauchen: Schach statt Bach. Gulda, der den Beethoven-Ring zurückgab und das Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst auch nach fünfmaliger Aufforderung nicht abholte. Gulda, der dem Konzertleben nicht nur den Frack – „den Frack für de Gfrasta“ – nahm und den Rollkragenpullover gab. Gulda, der sich dem Denkmal verweigerte, wenn auch 1969 Fans auf den Beethoven beim Akademischen Gymnasium in Wien „Lang lebe Gulda!“ schrieben. Mit viel Akribie und Neugier geht die Musikpublizistin Irene Suchy den Spuren dieses außergewöhnlichen Künstlers nach, seiner Musik, seinen Aufnahmen, seinen Initiativen, Weggefährten und Gefährtinnen. Sie setzt sich mit Guldas Tabubrüchen, mit seinem Ich-Theater und Maskenspiel auseinander und entwirft so ein beklemmend dichtes Porträt des großen Exzentrikers.
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