BilderMACHT : Studien zur visual History des 20. und 21. Jahrhunderts

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Zwischen der »electrischen Fee« der Jahrhundertwende und dem »Kapuzenmann«, der Unterdrückung symbolisiert, liegt ein Jahrhundert, in dem Bilder Geschichte machten. Diese haben eine aktive Kraft und dienen als Waffe in politischen und militärischen Konflikten. Gerhard Paul untersucht die wandelnde Bedeutung und Macht von Bildern anhand ausgewählter Einzelbilder, Bildsujets und Bildstrategien in verschiedenen Medien wie Plakaten, Fotografie, Film und Internet. Die reich illustrierten Kapitel befassen sich unter anderem mit Medienikonen wie dem Mao-Porträt und der Fotografie des »Napalmmädchens«, dem Bild des »Big Brother« als Chiffre des totalitären Zeitalters, sowie den Bildakten vom Judenpogrom in Lemberg 1941 und dem Bildterror im US-Gefängnis von Abu Ghraib. Die Analysen beleuchten, wie diese Bilder Beziehungen zu ihren Betrachtern herstellen und deren Sichtweisen sowie ihr Geschichtsverständnis prägen. Zudem wird nachgezeichnet, wie Bilder im globalen cultural flow zu Ikonen aufsteigen, sich von ihrem Entstehungskontext entfernen und in unterschiedlichen Kontexten für eigene Zwecke genutzt werden. Paul betont, dass seit Beginn des 20. Jahrhunderts eine zweite mediale Bildrealität entstanden ist, in der Menschen agieren und Entscheidungen treffen.