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Jemand hat sich in ein Fischerdorf am Mittelmeer zurückgezogen und studiert dort das Leben der Seeigel. Dieser Jemand, der sich selbst gleich zu Beginn einen „müden Träumer mit zerbrechlichen Hoffnungen“ nennt und einen „melancholischen Schwätzer außerdem“, treibt freilich auch noch Forschungen ganz anderer Art, und zwar in die eigene Vergangenheit. Das Ergebnis sind präzis-überspitzte Erinnerungen, gleichsam überbelichtete Episoden eines Dorflebens, in das der Erzähler sich durch die tragikomische Beziehung zu einer Frau hineingezogen sieht, ohne anders als beobachtend an ihm teilnehmen zu können. Immer wieder „vom Holzweg der Mitteilung abzweigend“, betritt er - nicht ohne Humor - „den Saumpfad der Einbildung“. Ob dabei von Verwandtenbesuchen oder von Gartenpflege die Rede ist, von geprügelten Ehemännern oder einem orgiastischen Hochzeitsfest: hinter der theatralisch anmutenden Kulisse zeigt sich eine Wirklichkeit, die wenig Tröstliches an sich hat.Am Ende der Erzählung kehren wir wieder an deren Anfang zurück und sehen den Erzähler nun beschäftigt mit dem Entwurf einer „Fingerspitzenerotik“. Sie ist, wie das ganze Buch, ein Hinweis auf verschüttete, aber nicht vergessene Möglichkeiten für neue Begegnungs- und Lebensformen: „Der Verkehr zwischen den Menschen soll süß sein wie das Blut eines jeden.“
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Die sibirische Freundlichkeit, Bernhard Hüttenegger
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- 1977
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