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Um 1870 entstand in Deutschland der Typ der Revuen oder Rundschauzeitschriften, geprägt durch Julius Rodenbergs Deutsche Rundschau. Paul Lindau gab zwei bedeutende Zeitschriften heraus: die wöchentliche Gegenwart, die an der Grenze zur Tagespublizistik stand, und die Monatsschrift Nord und Süd, die den Übergang zu Familienzeitschriften markierte, jedoch nicht als Unterhaltungsblatt verstanden wurde. Nord und Süd pflegte den Stil der Schönen Literatur, Wissenschaft und Kunst und bot eine Mischung aus literarischen Originalbeiträgen, wohlwollender Kritik eigener Autoren und längeren Aufsätzen zu Sachfragen, orientiert am Vorbild der Deutschen Rundschau. Lindau konnte schnell namhafte Mitarbeiter aus der Dichtung und Wissenschaft gewinnen, darunter Moritz Carriere, Ernst Curtius und Paul Heyse. Nach über dreißig Jahren musste Nord und Süd in den 1920er Jahren vorübergehend eingestellt werden, bedingt durch Kriegsschäden an der Druckerei und einen längeren Auslandsaufenthalt des Herausgebers Ludwig Stein. 1927 versuchte Stein, die Zeitschrift als 'Monatsschrift für internationale Zusammenarbeit' wiederzubeleben, um sein Programm der Vermittlung und Verständigung zwischen Völkern, Rassen und Klassen zu fördern. Doch dieser Neuanfang war nicht von langer Dauer, und mit dem Septemberheft 1930 wurde Nord und Süd endgültig eingestellt.
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