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Unterwegs nach Babylon : Spielformen des Erzählens

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Unterwegs nach Babylon – Spielformen des Erzählens lautete der Titel der Tübinger Poetik-Dozentur im Dezember 2012. Programmatisch sind dabei der Weg, die Reise und die Sprache – oder besser: die vielen Sprachen – miteinander verbunden. In den Büchern von Christoph Ransmayr, aber auch in den Texten von Raoul Schrott, in ihren Essays, Gedichten und Geschichten geht es um die Verbindung von Reisen, Erfahren, Wissen und Poesie. Das Reisen, also der Abschied von der Heimat, die Begegnung mit dem Fremden, die Überschreitung von Grenzen und die Rückkehr sind dabei ebenso unabdingbar mit der Vorstellung vom Menschen verbunden, wie es die Sprache, genauer, der poetische Ausdruck des Erlebten ist. Für Christoph Ransmayr haben Geschichten keine zeitlose, klassische Gültigkeit, sondern vielmehr eine Art Eigenleben, das sie am Ende eben auch verschwinden macht. Geschichten mögen ein menschliches Leben überdauern und damit auf Zeiten verweisen, die über biographische Dimensionen hinausgehen; sie erinnern an Tote und erzählen für noch Ungeborene, aber sie sind nicht ewig. Wenn es so etwas wie eine Archäologie der Literatur oder der Kultur gibt, dann ist Raoul Schrott ihr einziger legitimer Vertreter. Sein Ziel sind dabei die Anfänge, die Ursprünge der Kultur. Schrott verteidigt – gegen heftige Kritik und Widerspruch aus so ziemlich allen Lagern des akademischen Betriebs – seinen Gestus des Universalgelehrten gegen die moderne Spezialisierung. Er ist eigentlich immer auf der Suche nach versunkenen Orten, Plätzen, Räumen, Sprachen, Formulierungen, Metaphern und Geschichten, auf den Spuren uralter Traditionen, die viel, viel älter sind als alles, worauf das nördliche Europa seine Kultur gründet.

Parameter

ISBN
9783899292763

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Publikation

2013, paperback

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