Flammenphotometrie
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1. Prinzip der Methode und Begriffsbestimmung Bringt man in eine Bunsenflamme gewisse Metallsalze, z. B. Kochsalz, so verursacht die verdampfende Substanz in der Flamme ein deutliches, im gewählten Beispiel intensiv gelbes Leuchten. Andere Salze geben der Flamme andere Farben, z. B. färben die Salze von Strontium und Lithium die Flamme karminrot, von Calcium ziegelrot, von Barium gelbgrün, von Kupfer smaragdgrün, von Kalium blauviolett, von Arsen, Antimon und Blei fahlblau bis fahlgrün usw. Diese Flammenfarben sind charakteristisch für gewisse Kationen~ mitunter auch für gewisse Verbindungen wie CuOH. Man verwendet diese Leuchterscheinungen daher oft als Hilfsmittel bei qualitativen chemischen Analysen. Beim gleich zeitigen Einbringen von mehreren Metallsalzen versagen allerdings diese einfachen Methoden, weil das Auge das Gemisch mehrerer Farben nicht trennen kann. Mitunter liegen auch die charakteristischen "Farben" in einem Spektralbereich, in dem das Auge nicht mehr empfindlich ist. Betrachtet man nun das von einer mehrfach gefärbten Flamme ausgehende Mischlicht im Spektroskop, so sieht man ganz bestimmte, für die einzelnen Elemente bzw. Verbindungen charakteristische Spektrallinien bzw. Banden (Anhäufung von Linien s. unten). Anhand von Spektrallinientafeln oder Tabellen kann man einige qualitative Aussagen über die Zusammensetzung der in die Flamme hineingebrachten Stoffe machen. Über diese genügend bekannten quali tativen Verfahren soll hier nicht weiter gesprochen werden. Sorgt man nun durch geeignete Maßnahmen dafür, daß die Flamme über längere Zeit konstant brennt, und daß die Substanzzufuhr zur Flamme ebenfalls konstant bleibt, so ist die Intensität dieser beobachteten Spektrallinien bzw. Banden, der zum Leuchten gebrachten Elemente ein Maß für deren Konzentration.