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Die Bundesrepublik hat einen konjunkturellen Tiefpunkt erlebt, der sich deutlich von den üblichen Abschwüngen der letzten fünfundzwanzig Jahre unterscheidet. Während in der Vergangenheit Wachstums- und Wirtschaftskrisen vorherrschten, kam es 1975, ähnlich wie 1967, zu einem Rückgang der Wirtschaftstätigkeit. Merkmale dieser Krise sind die absolute Abnahme des Bruttosozialprodukts, ein Rückgang der Investitionen und ein spürbarer Anstieg der Arbeitslosigkeit, die zusammen als „Depression“ bezeichnet werden. Hinter diesen statistischen Daten verbergen sich die Ängste und Nöte vieler Menschen. Wirtschaftliche Ängste können politisch instrumentalisiert werden, insbesondere wenn es um die Existenzgrundlage geht. Der Untergang der Weimarer Republik dient als warnendes Beispiel: Das Ende kann nicht monokausal auf die Weltwirtschaftskrise zurückgeführt werden, jedoch nutzten Hitler und seine Partei die wirtschaftlichen Ängste für ihre Zwecke. Die Furcht vor wirtschaftlichem Ruin und Arbeitslosigkeit führte dazu, dass Betroffene sich extremen politischen Strömungen zuwandten, die ihnen vermeintliche Lösungen und eine bessere Zukunft versprachen, während sie ihre Aggressionen auf Sündenböcke lenkten.
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Konjunkturpolitik, Hans Georg Wehling
- Sprache
- Erscheinungsdatum
- 1976
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