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Erinnerst du dich, Mama, wie wir in der kleinen Wohnstube im Hinterhaus der Kaiserhofstraße zusammensaßen und davon geträumt haben, wann und wie einmal unsere Todesängste von uns genommen würden? Valentin spricht erneut mit seiner toten Mutter und reflektiert über das zwölfjährige Martyrium, das hinter ihnen liegt. Obwohl die Todesängste überwunden sind, bleiben die seelischen Wunden. Sein Überlebensbericht als Sohn russischer Juden in Frankfurt während der Naziherrschaft ist ein Alptraum aus Denunziation und Verfolgung, der beim Leser Wut, Scham und Empörung hervorruft, aber auch gelegentlich zum Lachen anregt. 1911 zog die Familie in die Kaiserhofstraße, in der Hoffnung, nach jahrelanger Flucht endlich Ruhe gefunden zu haben. Der Vater hatte in Russland revolutionären Zirkeln angehört und musste vor der zaristischen Geheimpolizei fliehen. Mit gefälschten Pässen begann ihr neues Leben in Frankfurt. Der 1918 geborene Autor schildert kraftvoll seine Kindheit, das Lavieren durch Behörden und die ständige Angst vor Entdeckung. Nach der Machtergreifung 1933 wird Mama Senger zur Meisterin der Camouflage, eine Maßnahme, die der Familie das Leben rettet. Dennoch kritisiert Valentin sie später scharf: Ihre Maxime des Kleinmachens hat ihn so geprägt, dass er auch Jahre später nicht angstfrei seine Meinung äußern kann. Die eindringliche Geschichte von Valentin Sengers Familie wird uns nachhaltig beschäftigen.
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Kaiserhofstrasse 12 [zwölf], Valentin Senger
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- Erscheinungsdatum
- 1980
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