Literatur und Zensur in der frühen Aufklärung
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Dies Buch des Kölner Romanisten Edgar Mass eröffnet den Weg zu einer neuen, zu einer genetischen Lektüre der Lettres persanes. Es verfolgt die einzelnen Etappen der Textentstehung und löst das geschlossene Korpus des Werkes auf in einer dynamischen Reihe von Bedeutungen, deren chronologische Abfolge über die Textintention zu informieren vermag. In diese innere Geschichte wirken äußere Bedingungen hinein, die Berücksichtigung finden: zum einen die Regeln der materiellen Buchproduktion, denen der Autor über Verleger und Buchhändler unterliegt, zum anderen die Kontrollinstanzen von Zensur und Bücherpolizei, die das Ancien Regime der Literatur aufgezwungen hat, um die Produktion und Distribution eines Werkes überprüfen und seine Rezeption begrenzen zu können. Edgar Mass zeigt die spezifischen historischen Bedingungen auf, unter denen die Lettres persanes entstanden sind, verbreitet und von den Zeitgenossen Montesquieus gelesen wurden.