Giorgio De Chirico - Wegbereiter und Bekämpfer der Moderne. Der in Griechenland geborene Maler und Grafiker Giorgio De Chirico (1888-1978) wurde beeinflusst von der Malerei Arnold Böcklins und den Schriften Friedrich Nietzsches. Während seines Parisaufenthaltes 1911-1915 erhielt er große Anerkennung von den Surrealisten und wurde von Guillaume Apollinaire gefördert. Er ließ sich dann mit Carlo Carrá in Ferrara nieder und entwickelte dort seine Theorie einer metaphysischen Malerei (pittura metafisica). Seine Bilder aus dieser Zeit zeigen verödete Plätze in verhaltenen Farben, kulissenartige Architekturen und Figuren in der Art von Gliederpuppen. Später wandte er sich einem eher klassischen Malstil zu, den er bis zum Ende seine Karriere beibehielt. Obwohl De Chirico die moderne Malerei zu bekämpfen versuchte, gehörte er doch zu deren wichtigsten Wegbereitern.
Magdalena Holzhey Bücher






Welche Brüche und Risse entstehen, wenn gesellschaftliche Vision und Alltag aufeinandertreffen?Wie setzen sich formale und ideelle Einflüsse in einer anderen Lebensrealität fort? Solchen Fragen geht der israelische Fotograf Sharon Ya?ari in seiner für Haus Esters entwickelten Ausstellung nach, die gleichzeitig seine erste Einzelausstellung in Deutschland ist. Von Ludwig Mies van der Rohe Ende der 1920er Jahre erbaut, gehören Haus Esters und Haus Lange zu den Ikonen einer modernen Architektur in Deutschland, an die sich Vorstellungen einer offenen, zukunftsgerichteten Gesellschaft knüpfen lassen. Seitdem die ehemaligen Privathäuser als Ausstellungsorte für zeitgenössische Kunst genutzt werden, inspirieren sie Künstler*innen immer wieder zur Auseinandersetzung mit der besonderen Atmosphäre und Architektur. Sharon Ya?ari knüpft an diese Tradition des ortsspezifischen Arbeitens an, indem er auf Basis seiner eigenen Lebensrealität für Haus Esters neue Arbeiten und Serien entwickelte. Ausgangspunkt seiner fotografischen Spurensuche ist die Verbindung zwischen den Ideen der europäischen Moderne zwischen den Weltkriegen und dem Versuch ihrer Fortführung im jungen Staat Israel. Er spürt dem Erbe der modernistischen Formensprache in seiner Heimat nach. Dabei geht es ihm nicht um die Perspektive der Architekturfotografie, sondern um das Marginale, um die Relikte des Alltags, um die fragilen Beziehungen zwischen Menschen und den Elementen ihrer Umwelt. Die Utopien der Moderne überlappen sich mit der Geschichte ihrer Brüche und einer konfliktreichen Alltagsrealität von heute. Die Suche nach den Spuren der großen Visionen der Moderne wird so gleichsam zu einem Spiegel der menschlichen Existenzbedingungen.00Exhibition: Haus Esters/Kunstmuseen Krefeld, Germany (08/03.2020 - 21.03.2021) / 0Oldenburger Kunstverein, Germany (23.04. - 11/07.2021) / Kunstverein Heilbronn, Germany (23.07. - 27.09.2021)
Keinen anderen Künstler hat Joseph Beuys in Gesprächen und Interviews häufiger erwähnt als den um eine Generation älteren Marcel Duchamp. Und kaum jemand schien ihn stärker herauszufordern. Direkter Beleg dafür ist die häufig zitierte Aktion Das Schweigen von Marcel Duchamp wird überbewertet von 1964, mit der Beuys die politisch-gesellschaftliche Dimension seines erweiterten Kunstbegriffs in den Fokus rücken wollte. Die Bezüge und Verbindungen zwischen den Künstlern reichen tief. Beide nutzten ähnlich radikale Strategien, um den Begriff von Kunst und die Rolle der Kunst im Alltag zu erneuern; ihre Fragestellungen berühren sich in einer Vielzahl von Aspekten. Dieser reich bebilderte Katalog nimmt erstmals eine profunde Auseinandersetzung mit diesem vielschichtigen Verhältnis vor und untersucht die zukunftsweisenden Potenziale beider Künstler. MARCEL DUCHAMP (1887-1968) zählt zu den einflussreichsten Künstlern der Moderne. Seine ab 1913 entstehenden Readymades, Objekte, Installationen, Text- und Wortspiele stellen den gängigen Kunstbegriff radikal in Frage. JOSEPH BEUYS (1921-1986) hat als Zeichner, Bildhauer, Aktions- und Installationskünstler, Lehrer, Politiker und Aktivist die Kunst ab den 1960er-Jahren grundlegend gewandelt. Die gesellschaftsverändernde Vision steht im Mittelpunkt seines erweiterten Kunstbegriffs und des universal angelegten Werks.
Victor Vasarely
- 96 Seiten
- 4 Lesestunden
Der französische Maler Victor Vasarely ist Hauptvertreter der Op Art. Diese Mitte der fünfziger Jahre entstandene internationale Kunstrichtung zeichnet sich durch die Verwendung streng geometrischer Farbflächen aus, deren Anordnung optische Effekte wie Flimmern und Bewegung der Muster suggerieren.
Vasarely
- 96 Seiten
- 4 Lesestunden
In der Mitte des 20. Jahrhunderts war der Maler und Grafiker Victor Vasarely (1906–1997) mit seinen kühl kalkulierten, auf geometrischen Grundformen basierenden Werken mit ihren typischen, auffallend intensiven Farben, aber auch mit seinen Wandreliefs und illusionistischen Skulpturen im öffentlichen Raum für zwei, drei Jahrzehnte das heißeste Ding der Moderne, ein Stammgast auf der documenta und in jeder bedeutenden Sammlung vertreten, aber auch in Millionen von Wohnungen. Getreu seinem kunstpolitischem Credo „Kunst für alle“ ließ er seine Werke, die mit Vorliebe auf optische Effekte und Wahrnehmungsphänomene setzen und dem Betrachter Bewegung und Dreidimensionalität vorgaukeln, in Form von erschwinglichen Drucken in hohen Auflagen produzieren, sodass jeder mit einem Vasarely an der Wand signalisieren konnte, den Muff der Nierentisch-Ära hinter sich gelassen zu haben und nun wirklich in der wahren, der echten Moderne angekommen zu sein, der von Strukturalismus und Suhrkamp-Kultur, von Twen und Willy Fleckhaus, von Nouvelle Vague, Antonioni und Pasolini, von Jazz, Pink Floyd und Barbarella. Als Mitbegründer und wichtigster Repräsentant der Op-Art hat Vasarely Kunstgeschichte geschrieben. Als Künstler, der die Grenze zwischen high und low, zwischen angewandter und freier Kunst auflöste und hehre Themen wie Aura, Echtheit und Wert eines Kunstwerkes konterkarierte, indem er ein Computerprogramm und einen Baukasten entwickelte, mit denen jeder seinen eigenen Vasarely basteln kann, zeigte er sich seiner Zeit weit voraus.
de Chirico
- 96 Seiten
- 4 Lesestunden
With his Pittura Metafisica, Greek-born Italian painter Giorgio de Chirico was a highly influential figure in the 20th-century avant-garde. Allied to the Surrealist movement, he developed a compelling style composed of sharp perspectives, striking shadows, ominous voids, and lonely figures, at once dreamlike, anxious, and brooding.
Victor Vasarely. 1906-1997
- 96 Seiten
- 4 Lesestunden
Influenced by the innovative use of color in Bauhaus art, Hungarian painter Victor Vasarely (1908-1997) developed his own abstract- geometric visual language, exploring the relationship between pure form and pure color.
Beuys & Duchamp. Artists of the Future
- 428 Seiten
- 15 Lesestunden
This catalogue explores the deep connections between Joseph Beuys and Marcel Duchamp, highlighting Beuys' 1964 action "The Silence of Marcel Duchamp is Overrated." Both artists employed radical strategies to redefine art's role in society. The work examines their shared questions and future-oriented potential in the art world.
