Slavoj Zizek gilt zu Recht als einer der aufregendsten, kontroversiellsten und zugleich wichtigsten zeitgenössischen Philosophen. Dennoch schien es bisher ein Ding der Unmöglichkeit, eine Diskussion „über Zizek“ zu organisieren. Zu heterogen und vielschichtig sind seine Werke, stets scheint deren Selbstkritik den KritikerInnen voraus. Dieser Band bietet, erstmals im deutschen Sprachraum, eine Zusammenstellung der viefältigen Beziehungen Zizeks zu konkurrierenden theoretischen Ansätzen wie Postmoderne, Dekonstruktivismus, Psychoanalyse und Feminismus. Die Beiträge internationaler AutorInnen bringen ihn dabei in Dialoge mit Heidegger, Derrida, Rorty, Foucault u. a. - umgekehrt wird Zizek am Ende des Buches auf diese Dialogisierungen eingehen und in detaillierten Antworten darauf replizieren.
Erik Michael Vogt Bücher






Jean-Paul Sartre und Frantz Fanon
- 193 Seiten
- 7 Lesestunden
Angesichts der rezenten Volkserhebungen in vielen außereuropäischen Ländern, die einige als die Neugeburt der Geschichte begreifen, ist es angebracht, sich das politische Denken und Handeln von Jean-Paul Sartre und Frantz Fanon ins Gedächtnis zu rufen. Beide waren in die (post-)kolonialen Auseinandersetzungen involviert, beide haben aufeinander Bezug genommen – Sartre schrieb sogar das Vorwort für Fanons »Die Verdammten dieser Erde« –, und früher als viele andere der »kommunistischen Hypothese« verpflichtete Philosophen haben beide darauf beharrt, dass eine politische Organisationsform erfunden werden müsse, welche die ökonomischen und soziopolitischen Verhältnisse zwischen Europa und der »Dritten Welt«, Norden und Süden, nicht länger reproduziert. Dieses Buch ist eine Einführung, die nicht nur die Analysen des Antisemitismus, des antischwarzen Rassismus und des europäischen (Neo-)Kolonialismus der beiden Autoren vorstellt, sondern auch deren unermüdliche Interventionen in diesen Zusammenhängen verständlich macht.
Slavoj Žižek und die Gegenwartsphilosophie
- 296 Seiten
- 11 Lesestunden
Slavoj Žižeks engagiertes, provozierendes Denken muss im Bezug zu seiner vielschichtigen Auseinandersetzung mit der zeitgenössischen Philosophie gesehen werden. In diesem Buch geht es anhand von sechs Philosophen um die komplexen Themen der Ausnahme, des Cyberspace, der Kognitionswissenschaften, des Anti-Kapitalismus und Multikulturalismus, der Gewalt sowie der Ethik und/oder Kunst. Slavoj Žižek bemerkt in seinem Vorwort in Anspielung auf eine Begebenheit, wonach Gianni Vattimo über ein Missverständnis bei einer Konferenz gescherzt haben soll, er brauche keinen Übersetzer, um sich selbst zu verstehen: »Nach der Lektüre des Buches von Erik Vogt hatte ich hingegen das Gefühl, dass ich einen Übersetzer benötige, um mich wirklich selbst zu verstehen. Dieses Buch gab mir nicht nur viel deutlicher zu verstehen, in welchem Maße mein Denken in Zwiegesprächen mit anderen zeitgenössischen Denkern verwickelt ist; viel wichtiger war, dass es mich auch dazu zwang, den Grundlagen meines Werkes ins Auge zu sehen ...« Žižek bietet auf den folgenden Seiten seine kurze Replik auf seine philosophischen Auseinandersetzungen an. Erik M. Vogt schrieb das Buch als Einführung in Žižek, eröffnet damit aber auch eine Diskussion von Žižeks Werk im Kontext der Philosophie des 20. und 21. Jahrhunderts, die weit über eine Einführung hinaus geht.
Jacques Rancière und die Literatur
- 242 Seiten
- 9 Lesestunden
Ästhetisch-politische Lektüren zum "Fall Wagner"
- 254 Seiten
- 9 Lesestunden
Der »Fall Wagner« ist keineswegs abgeschlossen, sondern weiterhin Gegenstand heftiger Debatten. Sie drehen sich sowohl um das Verhältnis von Ästhetik und Politik wie auch um jenes von Musik und Philosophie. Das vorliegende Buch hält sich nahe an die untersuchten Texte und zeichnet deren zentrale Argumente nach. Es möchte sowohl eine vornehmlich an Nicht-SpezialistInnen gerichtete Einführung in bestimmte Sequenzen des philosophischen Genres »Fall Wagner« sein als auch ein Überblick über die (kritische) Rezeption von Theodor W. Adornos Versuchen zu Wagner bei Philippe Lacoue-Labarthe, Slavoj Žižek und schließlich Alain Badiou.
Zwischen Sensologie und ästhetischem Dissens
Essays zu Mario Perniola und Jacques Rancière
»Vogts Essays bieten sich zur Lektüre wie ein Ariadnefaden an, indem sie den teils verschlungenen, teils verwegenen Gedankengängen Perniolas und Rancières folgend, einerseits klug in zeitgenössische Debatten zu Ästhetik, Inästhetik und Post-Ästhetik einführen und andererseits gleich mehrere Exkurse dazu (z. B. zu Wagner, Mallarmé oder Sartre) gekonnt miteinander verknüpfen. So ermittelt und vermittelt der Text verschiedene Zugänge zu einem brisanten Themenkomplex, welcher vom ›extremen Realismus‹ zum Verhältnis von politischem und künstlerischem Dissens reicht, und er eröffnet viele wichtige Einsichten, gerade was das Verhältnis von Erfahren, Fühlen, Denken und Handeln betrifft.« (Andreas Oberprantacher, Universität Innsbruck)
Finks Buch bietet eine praxisnahe Einführung in die Psychoanalyse, insbesondere in die Denkweisen Lacans, und zeigt deren analytische Kraft im klinischen Kontext. Es widerlegt das Missverständnis, Lacan sei nur ein poststrukturalistischer Theoretiker, und dient durch seinen übersichtlichen Aufbau auch als Nachschlagewerk.