Welche Rolle spielt das "Volk" in der christlichen Liturgie? Die katholische und die evangelische Liturgische Bewegung sind belastet von zeitgeistigen Strömungen. Inwieweit drückt sich seit der Romantik bis zum national-völkischen Gedanken ein allgemeiner, nicht unbedingt christlicher Zeitgeist aus? Welche Bezüge gibt es zum Nationalsozialismus? Welche Rolle spielt das "Volk" in der Liturgie? Die katholische und die evangelische Liturgische Bewegung sind nicht unbelastet von zeitgeistigen Strömungen. Ihr liturgiereformerischer Antrieb gipfelte katholischerseits im Zweiten Vatikanischen Konzil und seinen Folgen, evangelischerseits in den Agenden der 1950er Jahre bis hin zum Evangelischen Gottesdienstbuch von 1999/2020."Kult des Volkes" zieht in doppelter konfessioneller Perspektive Vergleiche und stellt kritische Fragen. Inwieweit drückt sich seit der Romantik in den politisch-gesellschaftlichen Tendenzen hin zum national-völkischen Gedanken ein allgemeiner, nicht unbedingt christlicher Zeitgeist aus? Ob dieser scheinbar so unwiderstehliche Zeitgeist dann womöglich auch der braune war? Welche Bezüge gibt es zum Nationalsozialismus? Der Volk-Begriff erweist sich als flexibel und anpassungsfähig genug, um in divergierenden politischen Kontexten und unter verschiedenen theologischen Vorzeichen bis heute Verwendung zu finden.
Dominik Burkard Bücher



Neuaufbrüche und Friktionen
200 Jahre Oberrheinische Kirchenprovinz 1821-2021
- 576 Seiten
- 21 Lesestunden
Die 200 Jahre der Oberrheinischen Kirchenprovinz, gegründet von Papst Pius VII. im Jahr 1821, werden in dieser Analyse beleuchtet. Der Fokus liegt auf den Anfängen und der wechselvollen Geschichte der Bistümer Freiburg, Mainz und Rottenburg-Stuttgart sowie den ehemaligen Bistümern Fulda und Limburg. Dabei werden institutionelle Entwicklungen, Pastoralkonzepte, die Entstehung eines sozial-karitativen Katholizismus und die Kirchenmusik behandelt. Zudem wird das Bistum Trier als Außenperspektive einbezogen, um die Entwicklungen umfassend darzustellen.
Die Frage nach der Determination des Menschen und der Freiheit seines Willens zählt zu den zentralen Themen der Menschheitsgeschichte. Im Christentum fand sie ihren Ausdruck vor allem in der Kontroverse zwischen Augustinus von Hippo und Pelagius im 5. Jahrhundert, die eine grundlegende theologisch-kirchliche Klärung nach sich zog. Das Problem von göttlicher Gnade und menschlicher Freiheit führte auch später zu intensiven theologischen Debatten, insbesondere durch die Reformation, die die Frage der „Rechtfertigung“ des Menschen in den Vordergrund rückte. Zwischen den neu entstandenen Konfessionen entbrannte ein Kampf um das „Erbe“ Augustins, was zu heftigen innerkatholischen Kontroversen führte. Diese kulminierten Mitte des 17. Jahrhunderts im Konflikt um Cornelius Jansenius' Werk, das sich als authentische Interpretation des Kirchenvaters verstand und kurz nach seiner Veröffentlichung auf den römischen Index der verbotenen Bücher gelangte. 1653 wurden durch die päpstliche Bulle Cum occasione fünf als häretisch verurteilte Propositionen, die Augustinus zugeschrieben wurden, veröffentlicht. Diese Verurteilung stellte die gnadentheologische Position Augustins infrage. Der Band beleuchtet das komplexe Phänomen „Jansenismus“ und fokussiert dabei die theologische Ausgangsfrage sowie die Bedeutung Augustins, die in der Forschung oft vernachlässigt wurde.