Maurizio Lazzarato Reihenfolge der Bücher
Maurizio Lazzarato ist ein Soziologe und Philosoph, der die Natur von Kapital und moderner Gesellschaft erforscht. Seine Arbeit befasst sich mit den ökonomischen und politischen Mechanismen, die unsere Subjektivität und sozialen Beziehungen prägen. Lazzarato untersucht, wie Schulden und Technologie zu Instrumenten der Steuerung und Produktion in der heutigen Welt werden. Sein philosophischer Ansatz bietet tiefe Einblicke in die Kritik des Kapitalismus und die Suche nach alternativen Existenzformen.






- 2024
- 2017
Maurizio Lazzaratos Auseinandersetzung mit Marcel Duchamp liest dessen Feier der Faulheit in der Kunst als radikalen Alternativentwurf zur operaistischen Losung einer „Verweigerung der Arbeit“. Mit Duchamp lassen sich einerseits kritische Perspektiven auf einen erweiterten und transformierten Arbeitsbegriff gewinnen, der in neoliberalen Verhältnissen zusehends an „kreativer“ Arbeit modelliert wurde. Andererseits wirft die Verweigerung Duchamps Schlaglichter auf eine grundlegende Zweideutigkeit innerhalb der kommunistischen Tradition: „Ist das Ziel die Befreiung von der Arbeit oder die Befreiung durch sie?“ Lazzaratos Essay nimmt diese Problemfelder zum Ausgangspunkt fü r eine Untersuchung der Bedingungen und Möglichkeiten von Handlung, Zeit und Subjektivität im gegenwärtigen Kapitalismus – und damit nicht zuletzt fü r die Frage: Was heißt es heute, Arbeit zu verweigern?
- 2012
Die Fabrik des verschuldeten Menschen
Ein Essay über das neoliberale Leben
Für Maurizio Lazzarato ist die Schuldenkrise keine Krise des Kapitalismus, sondern eine neoliberale Herrschaftsform. Sie zeigt endgültig, dass „der Markt“ niemals auf dem Tausch gleicher Partner basiert hat, sondern immer schon sehr ungleiche Machtverhältnisse voraussetzte. Die Schulden sind darin ein sicherheitstechnisches Dispositiv der Regierung und ein Kontrollinstrument kollektiver und individueller Subjektivitäten. Wir alle benutzen Kredite, Viele vielleicht auch nur in Form der Kreditkarte. Die Verschuldung ist nicht nur ein Versprechen auf eine zukünftige Rückzahlung, sie ist überhaupt eine Wette auf die Zukunft und der Versuch, diese Zukunft, ihr Mögliches, ihre Wahl und ihre Entscheidung auf das Gegenwärtige zu reduzieren. Aber auch von einer neuen Definition des Geldes, denn das Geld manifestiert sich unmittelbar als Befehl, als eine ökonomische und gesellschaftliche Macht, die gleichermaßen destruktiv und schöpferisch ist. Und andererseits bedeutet es, bei den Schulden und der Schuld anzusetzen, die Ökonomie unmittelbar subjektiv zu machen, insofern die Schulden ein ökonomisches Verhältnis darstellen, das, um sich zu realisieren, eine Modellierung und eine Kontrolle der
- 2002