Helmut Newton, der deutsch-australische Modefotograf, ist bekannt für seine provokanten und erotischen Studien der weiblichen Form. Sein charakteristischer Stil, geprägt von stilisierten Szenen mit sadomasochistischen und fetischistischen Untertönen, definierte jahrzehntelang eine visuelle Sprache für Mode und Porträtfotografie. Mit seinem unfehlbaren Gespür für Komposition und technischer Brillanz schuf er Bilder, die ebenso verführerisch wie kunstvoll waren. Newtons Werk ging über die reine Mode hinaus und wurde zu einem ikonischen Spiegelbild moderner ästhetischer Empfindungen.
Helmut Newton, geboren 1920 in Berlin und gestorben 2004 in Los Angeles, war ein Meister der erotischen Fotografie. Seine inszenierten Mode- und Celebrity-Portraits vereinen Sinnlichkeit und Verführung. Anlässlich seines 100. Geburtstags erscheinen Neuauflagen seiner Bestseller: Pola Woman, Portraits und Private Property.
Entstanden zwischen Mitte der 1960er und den 1980ern, dokumentiert diese Auswahl aus Newtons Modefotografien – eines seiner ersten Bücher überhaupt – die Entwicklung seines Stils über fast zwei Jahrzehnte. In tagebuchartigen Notizen und Anekdoten lässt Newton zu allen Bildern noch einmal ihre Entstehungsgeschichte lebendig werden. Newton hat mit diesen Arbeiten wie kaum ein anderer der Modefotografie neue Impulse gegeben – ein Einfluss, der auch heute noch auf den Seiten der internationalen Modemagazine ablesbar ist.
Polaroids haben – vor allem seit dem Aufkommen digitaler Techniken – in der Fotografie einen ganz besonderen Stellenwert. Der Sofortdruck und das Fehlen jeglicher Bearbeitungsmöglichkeiten verleiht diesen Unikaten eine seltsame Realität: In keinem anderen fotografischen Medium findet der Augenblick so unmittelbar und schnell seine materielle Form. Helmut Newton verwendete Polaroids nicht nur wegen ihrer poetischen Qualität, sondern auch als Hilfsmittel, um Licht und Bildkomposition vor einem Shooting zu testen. Viele Fotografen entsorgen diese Tests, doch zum Glück für uns behielt Newton die seinigen. So konnte seine Witwe June Newton sie zu einem faszinierenden Blick hinter die Kulissen einiger seiner berühmtesten Fotoshootings zusammenstellen – von den klassischen Akten in Mailand bis hin zu den Latex-Bildern in St. Tropez.
Diese zum Teil beschrifteten Schnappschüsse aus den 70er-, 80er- und 90er-Jahren lassen sich mit vorbereitenden Skizzen für Meisterwerke der Malerei vergleichen. Sie geben einen spannenden Einblick in Newtons Schaffensprozess, sind aber auch eigenständige Kunstwerke sowie historisches Zeugnis einer vergangenen Ära der Modefotografie.
Módne fotografie, akty a portréty – to sú tri kategórie, do ktorých Newton rozdelil svoje dielo. Ale tak jednoduché to nie je: módna fotografia môže tiež byť portrétom alebo aktom a naopak...
Aufträge von Playboy nahm Helmut Newton (1920-2004) besonders gerne an. Hier konnte er seiner Phantasie freien Lauf lassen und Ideen verwirklichen, die in anderen Magazinen der Zensur zum Opfer gefallen wären. Dreißig Jahre lang lieferte der unerreichte Meister der erotischen Photographie immer wieder sensationelle Bilder und Photostorys, die sogar bei Playboy für Furore sorgten - denn er hielt sich mitnichten an den altvertrauten Playboy-Stil. Der „Europäer alter Schule mit seinem ausgeprägten Sinn für alles Exquisite“, so Hugh Hefner über Helmut Newton, konnte den üblichen Centerfold-Nackedeis nur wenig abgewinnen. Statt dessen ließ er Nastassia Kinski Intimitäten mit einer Marlene-Puppe austauschen, ging mit einer blondgelockten Lolita auf Tour durch heruntergekommene Motels in Key West oder inszenierte Haute Couture im verfänglichen Ambiente dekadenter Pariser Luxuswohnungen. Und weil nicht nur Sex, sondern auch Farbe für den Playboy unverzichtbar ist, kommen wir hier - neben brillanten Newton-Klassikern in Schwarzweiß - auch in den Genuß der aufreizendsten Farbphotos, die Newton jemals ersonnen und realisiert hat. Playboy und Helmut Newton - dieser überaus fruchtbaren 30jährigen Kooperation und Seelenverwandtschaft setzt dieses Buch ein grandioses Denkmal.