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Bookbot

Juan Marsé

    8. Jänner 1933 – 18. Juli 2020

    Juan Marsé ist berühmt für seinen rohen Realismus und seinen scharfen Blick auf das Nachkriegs-Barcelona. Seine Werke, die oft in seinem Heimatviertel El Guinardó angesiedelt sind, erforschen Themen wie moralischen Verfall, Klassengegensätze und verlorene Kindheit. Mit meisterhafter Ironie und einem sozial-realistischen Ansatz, der oft durch avantgardistische Erzähltechniken bereichert wird, enthüllt Marsé die Komplexität des Lebens in der Zeit nach dem Bürgerkrieg und während der Franco-Diktatur. Seine Fähigkeit, die Seele der Stadt und ihrer Bewohner einzufangen, macht ihn zu einer bedeutenden Stimme in der spanischen Literatur.

    Juan Marsé
    Der zweisprachige Liebhaber
    Der Zauber von Shanghai
    Stimmen in der Schlucht
    Ronda del Guinardó
    Liebesweisen in Lolitas Club
    Letzte Tage mit Teresa
    • 2011

      An dem Tag, als sich Victoria Mir vor aller Augen auf die Schienen wirft (sie überlebt, denn schon lange fährt dort keine Straßenbahn mehr), wird Ringo erwachsen: Nicht genug damit, dass er sich in Violeta, die Tochter der Mir, verguckt hat – wenig später muss er auch seine Träume von einer Musikerkarriere begraben, als er im Goldschmiedatelier, wo er in die Lehre geht, einen Finger verliert. Fast gleichzeitig taucht Ringos Vater unter, der als Kammerjäger die Ratten aus den Kinosälen Barcelonas vertreibt und nebenbei die Post spanischer Kriegsgefangener über die Pyrenäen schmuggelt. Ringo aber stellt sich als heimlicher Postbote sehr viel ungeschickter an: Der Brief des (vermeintlichen) Liebhabers der Mir entgleitet ihm und verschwindet in der Kanalisation. Der fingierte Brief, den er ersinnt, um über den Verlust des echten hinwegzutäuschen, verändert nicht nur das Leben der Victoria Mir und ihrer Tochter, sondern auch sein eigenes: Ringo schreibt fortan über Traumwelten, die das wirkliche Leben bereichern. Genau so, wie Juan Marsé es in diesem traumwandlerisch stilsicheren Roman vorführt.

      Kalligraphie der Träume
    • 2007

      Ein Roman über große Gefühle - und gleichzeitig die Bestandsaufnahme einer Gesellschaft, die von Mädchenhändlern, Terroristen, gewalttätigen Polizisten und zwielichtigen Politikern geprägt ist: Juan Marsé, „der beste Schriftsteller der spanischen Nachkriegliteratur“ (Manuel Vázquez Montalbán), erzählt in 'Liebesweisen in Lolitas Club' eine raffinierte Dreiecksgeschichte, die sich schon bald als Spiel mit doppelten Boden entpuppt. Raúl Fuentes, vom Polizeidienst suspendiert, kehrt in sein Elternhaus nach Barcelona zurück. Sein geistig zurückgebliebener Zwillingsbruder Valentín, der dort noch immer wohnt, ist inzwischen erstaunlich selbständig geworden: Zu Raúls Missfallen hilft er in Lolitas Club aus, einem erotischen Etablissement, kauft Nagellack, Feuchtigkeitscremes und Kondome für die Mädchen und backt ihnen süße Kringel. Dabei verliebt er sich in Milena, die mit einem fingierten Arbeitsvertrag von Kolumbien nach Spanien gekommen ist.

      Liebesweisen in Lolitas Club
    • 2002

      Juan Marsé, der große alte Mann der spanischen Literatur, erzählt vom Sommer 1945 in Barcelona, von einer Frau und drei Männern. Und von dem vierzehnjährigen David, der nach Wahrhaftigkeit sucht in einem System, das auf Lügen gebaut ist. Marsé beweist mit diesem Roman, dass er zu Recht zu den großen spanischen Romanciers des 20. Jahrhunderts gezählt wird.

      Stimmen in der Schlucht
    • 1995

      Barcelona in den 40er Jahren: Mitten in der düstersten Nachkriegszeit wächst der 14jährige Daniel in einem Armenviertel der katalanischen Metropole auf. Nur auf die Nachmittage freut sich der Junge, denn dann besucht er die gleichaltrige, lungenkranke Susana, die in einer prachtvollen Villa ans Bett gefesselt ist. Über die Standesunterschiede hinweg bahnt sich zwischen den beiden eine zarte Beziehung an. Ihre Gespräche kreisen dabei immer wieder um Susanas verschollenen Vater, den exilierten Widerstands-kämpfer Kim. Eines Tages taucht der mysteriöse Nandu Forcat in der Villa auf und gibt sich als Weggefährte von Susanas Vater aus. Eingehüllt in einen seidenen Kimono, erzählt er den beiden fortan jeden Abend von Kims abenteuerlicher Suche nach einem ehemaligen Gestapo-Offizier. Atemlos lauschend tauchen das Mädchen und ihr jugendlicher Verehrer ein in das legendäre Shanghai der vierziger Jahre, in die mondäne Glitzerwelt der High Society und die Unterwelt mit Berufskillern, Drogenbossen und schönen Frauen. Bald können Susana und Daniel Realität und Phantasie nicht mehr voneinander unterscheiden und flüchten sich in diese Traumwelt. Doch die Wirklichkeit holt sie immer wieder ein …

      Der Zauber von Shanghai
    • 1993

      Was tun, wenn die eigene Frau fremdgeht? Juan Marsé gibt in seinem hinreißend komischen Roman eine Antwort. Als Marés seine Frau Norma, eine katalanische Patriotin aus gutem Hause, in flagranti mit einem andalusischen Schuhputzer erwischt, bricht für ihn eine Welt zusammen. Der gehörnte Ehemann gibt seine gesellschaftliche Stellung auf und verwandelt sich in einen Akkordeonspieler – nur, um als zweisprachiger Liebhaber die Ehefrau zurückzuerobern.

      Der zweisprachige Liebhaber
    • 1992
    • 1991
    • 1988

      Motorräder und Motorraddiebe, stattliche Villen, Strände und Bikinis, Teresa, Manolo und Maruja… Marsés Debütroman wurde zu einem Klassiker der modernen spanischen Literatur. So gewagt, wie er damals – im prüden, erzkatholischen Spanien unter Franco – war, so leicht, frech und verspielt wirkt er noch heute. Er wurde inzwischen zwei Mal verfilmt. »Das Buch ist nicht nur gut – es ist auch das vielleicht kraftvollste und überzeugendste, das in den letzten Jahren geschrieben wurde.« [Mario Vargas Llosa]

      Letzte Tage mit Teresa