Die offene Form ist das zentrale Anliegen des 1974 in Belgrad geborenen Bojan Šarčević, der heute in Berlin und Paris lebt. Er beschreibt seine Ausstellungen als Reflexion der Ursprünge jeglicher Position. Dieses Buch begleitet zwei Ausstellungen im Kunstmuseum Liechtenstein und dem Institut d’art contemporain und zeigt eine bildhauerische Arbeit, die zwischen monumentaler Plastik, filigraner Wandarbeit und vielschichtigen Filmen schwankt. Die Betrachter werden immer wieder überrascht, während ästhetische Fragestellungen aufgeworfen werden, die die Grenze zwischen Kunst und Leben in Frage stellen. Gleichzeitig zeigt sich eine modernistische Ader in Šarčevićs Werk, das widerständige Formen entwickelt, die sowohl als Skulpturen fungieren als auch die Grenze zwischen Leben und Kunst herausfordern. Diese Praxis ist inspiriert von historischen Vorbildern wie den Moskauer Konstruktivisten und Architekten wie Hans Poelzig und Erich Mendelsohn, während sie jeden Formalismus hinter sich lässt. Der Katalog ist eine Sensation, da er erstmals eine Vielzahl von Šarčevićs Arbeiten seit 1999, insbesondere aus den letzten fünf Jahren, retrospektiv abbildet und interpretiert. Damit liegt ein lang erwartetes Werk für die Kunstwelt vor.
Bojan S. arc evic Bücher


Une heureuse régression
- 340 Seiten
- 12 Lesestunden
Wie fängt man einen Hasen? Ok, aber wie nimmt man ihn aus? Und wie macht man vor allem Feuer, ohne Feuerzeug? Fragen auf die das im Ratgeberformat entwickelte Künstlerbuch von Bojan Sarcevic umfassend Auskünfte erteilt. Ein wenig Geduld ist erforderlich, will man die in einem lautmalerisch osteuropäischen Englisch verfaßten Anweisungen verstehen. Doch die erläuternden Zeichnungen helfen einem mitunter schnell auf die Sprünge. Der 1974 in Belgrad geborene Bojan Sarcevic lebt heute in Berlin, nachdem ihn die frühe Emigration seiner Eltern aus dem zerfallenden Jugoslawien zunächst nach Paris geführt hatte, wo er auch studierte. Die Themen- und Materialwahl seiner Arbeiten ist so verschieden und vielfältig wie kaum bei einem seiner jungen Kollegen, er ist nicht festzulegen auf Video, Skulpturen, Installationen oder Papierarbeiten. Ein wenig scheint immer ein vielleicht auch durch die Emigration begünstigter Fragenkatalog durch, mit dem sich die Betrachter konfrontiert sehen: Wer bin ich? Woher komme ich? Wohin gehe ich?