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Bookbot

Hugo Herrera

    Sein und Staat
    Carl Schmitt als politischer Philosoph
    • Das Denken Carl Schmitts wurde vielfältig interpretiert, oft in Verbindung mit Dezisionismus, politischem Existenzialismus und politischer Theologie. Herrera verfolgt in dieser Publikation jedoch eine andere Perspektive, die Schmitts Nähe zur praktischen Philosophie beleuchtet. Er analysiert Schmitts Werke unter dem Aspekt seiner methodischen Haltung, die er als phänomenologisch beschreibt. Schmitts Bestreben, nah am konkreten Leben zu bleiben, hat zwar das Verständnis des Gegebenen gefördert, erschwert jedoch die Analyse seiner Werke. Die Konkretheit seiner Analysen offenbart Unstimmigkeiten, die in einer Systemphilosophie schwerer zu erkennen wären. So kann Schmitt beispielsweise als Dezisionist oder politischer Theologe charakterisiert werden. Herrera kommt zu dem Schluss, dass in Schmitts Denken phänomenologisch wesentliche Prinzipien zu finden sind, wie der praktische Sinn der Existenz und der prekäre Charakter des Menschseins, was die Begrenztheit des Menschen in seiner Existenz und seinen Möglichkeiten betrifft. Obwohl Schmitts Denken Anklänge an katholische Theologie aufweist und Entscheidung sowie konkrete Existenz eine zentrale Rolle spielen, enthält es auch philosophisch bedeutsame Argumente. In diesen Werken lassen sich praktische Prinzipien oder zumindest deren Grundlagen entdecken.

      Carl Schmitt als politischer Philosoph
    • Die klassische Philosophie, wie u. a. Platon, Aristoteles und Thomas sie verstanden haben, befindet sich seit der Moderne in einer Krise. Die nominalistische Kritik, die Transzendentalphilosophie und die empiristischen Strömungen haben ihre Grundsätze in Frage gestellt. Damit wird eine Begründung der Praxis, die sich auf diese Grundsätze zu stützen versucht, problematisch. Da mit den Kritiken die traditionellen Begründungsmodelle der Praxis ontologisch in Frage gestellt werden, muss sich jeder Versuch, diese Modelle zu re-habilitieren, auf ontologischem Boden bewegen. Helmut Kuhn unternimmt es, die Praxis bzw. die politische Praxis unter Berücksichti-gung der Tradition auf diese Weise – d. h. ontologisch – neu zu begründen. In der hier vorliegenden Arbeit wird die – eher fragmentarische – Begründung Kuhns dargestellt. Die ersten drei Kapitel (I. Das Sein, das Nichts und das Gute; II. Praktische Philosophie; III. Politische Philosophie) werden der Rekonstruktion der Begründung gewidmet. Im vierten Kapitel wird die Diskussion zwischen Kuhn und C. Schmitt über den Begriff des Politischen bei letzterem analysiert und gezeigt, dass die Unterschiede zwischen Schmitt und der „klassischen“ politischen Philosophie nicht so stark sind, wie Kuhn und die wichtigsten Interpreten meinen.

      Sein und Staat