Der Band erinnert an den Neuanfang der Augsburger Justiz nach 1945. Die Justiz stand buchstäblich vor dem Nichts. Die Gerichtsgebäude waren durch Bombentreffer zerstört, unbelastete Richter waren kaum zu finden. Namhafte Autoren stellen den Neubeginn und den Umgang der Augsburger Justiz mit dem NS-Unrecht in den überregionalen Kontext. Gezeigt wird auch, wie Augsburger Richter in Aufsehen erregenden Verfahren („KZ-Kommandeuse“ Ilse Koch, „Huppenkothen-Prozess“ wegen der Ermordung der Widerstandskämpfer um Dietrich Bonhoeffer) um gerechte Urteile rangen. Der Band, der aus einer öffentlichen Vortragsreihe hervorgegangen ist, richtet sich an Juristen, Historiker und alle zeithistorisch Interessierten. Mit Beiträgen von Andreas Eichmüller, Arnd Koch, Edith Raim, Christoph Safferling, Hubert Seliger und Herbert Veh.
Arnd Koch Reihenfolge der Bücher






- 2017
- 2016
Die Schule Franz von Liszts
Spezialpräventive Kriminalpolitik und die Entstehung des modernen Strafrechts
Franz von Liszt (1851-1919) entfachte mit seinem kriminalpolitischen Programm eine europaweite Diskussion über den Zweck des Strafens und die angemessenen Mittel effektiver Kriminalitätsbekämpfung. Das von ihm begründete „Kriminalistische Seminar“ entwickelte sich zu einem internationalen Anziehungspunkt für aufstrebende Wissenschaftler unterschiedlicher Couleur, die in den nachfolgenden Jahrzehnten als sogenannte „von Liszt-Schule“ die strafrechtliche Diskussion nachhaltig prägten. Im Werk seiner Schüler spiegeln sich die freiheitlichen und totalitären Potentiale des Lisztschen Reformprogramms wider. Der Band thematisiert erstmals und umfassend die offene Frage nach den Grundlagen, Gewinnen und Gefahren „moderner“ Kriminalpolitik.
- 2014
Feuerbachs Bayerisches Strafgesetzbuch
Die Geburt liberalen, modernen und rationalen Strafrechts
- 547 Seiten
- 20 Lesestunden
Das 1813 in Kraft getretene Bayerische Strafgesetzbuch markiert den Beginn der modernen deutschen Strafgesetzgebung. Seinem Verfasser Paul Johann Anselm v. Feuerbach (1775-1833) brachte dieses Werk den Ruhm als Begründer der modernen, rechtsstaatlichen Strafrechtswissenschaft in Deutschland ein. Trotz des vordergründigen schnellen Scheiterns des Bayerischen Strafgesetzbuchs sind viele seiner Wesenszüge zum Vorbild für spätere Kodifikationen geworden und gelten bis heute als Prüfsteine für die Modernität von Strafrechtskodifikationen. Die Autoren dieses Bandes analysieren die geschichtlichen und rechtsphilosophischen Hintergründe sowie den dogmatischen Gehalt des Bayerischen Strafgesetzbuchs von 1813 aus interdisziplinärer Perspektive.
- 2013
Gerechtigkeitsfragen in Gesellschaft und Wirtschaft
40 Jahre Juristische Fakultät Augsburg
- 260 Seiten
- 10 Lesestunden
Seit ihrer Gründung im Jahre 1971 steht die Juristische Fakultät der Universität Augsburg für Praxisnähe und Internationalität. Der Band vereint die aus Anlass ihres 40-jährigen Gründungsjubiläums gehaltenen Vorträge. Die Beiträge, die auf ein Symposium und eine Ringvorlesung zurückgehen, thematisieren Gerechtigkeitsfragen in Gesellschaft und Wirtschaft. Behandelt werden neben grundlegenden rechtstheoretischen und rechtsvergleichenden Fragestellungen aktuelle Probleme des Antidiskriminierungsrechts, der Strafgerechtigkeit, der Generationengerechtigkeit, der globalen Ächtung der Todesstrafe, der „Corporate Social Responsibility“, der Regulierung und Haftung von Ratingagenturen sowie des Rechts auf Vergessen und Erinnern. Mit Beiträgen von: Martina Benecke, Ronald A. Brand, Johannes Kaspar, Gregor Kirchhof, Paul Kirchhof, Arnd Koch, Michael Kort, Thomas M. J. Möllers & Christine Wecker, Matthias Rossi, Jerzy Stelmach, Morikazu Taguchi, Peter Wendel
- 2012
Berichte aus Saudi Arabia
1985 und 1990/91 von Arnd
Drei Dutzend Berichte und über 80 Farbphotos beschreiben Eindrücke,die vor und während des ersten Golfkrieges 1990/91 entstanden sind.
- 2012
Pamir 1955/56
Ein Bilderbuch mit ein paar Berichten des Schiffsjungen Arnd
- 2012
Kodifikation in Europa
- 207 Seiten
- 8 Lesestunden
Kodifikationen erheben den Anspruch, einen Rechtsstoff systematisch, umfassend und abschließend zu normieren. Der Kodifikationsgedanke beherrschte die kontinentaleuropäische Rechtsentwicklung des 18. und 19. Jahrhunderts. Vor dem Hintergrund zunehmender Diversifizierung und Europäisierung des Rechts stellt sich indes die Frage nach seiner Zukunftsfähigkeit. Die hier versammelten Aufsätze, die auf eine Augsburger Ringvorlesung zurückgehen, dokumentieren den Stand der gegenwärtigen rechtswissenschaftlichen Diskussion. Es wird gezeigt, dass die Kodifikationsidee auch im 21. Jahrhundert eine Zukunft hat.
- 2012
Den frühneuzeitlichen Hexenverfolgungen fielen im Heiligen Römischen Reich deutscher Nation rund 25.000 Menschen zum Opfer. Entgegen verbreiteter Fehlvorstellungen handelte es sich nicht um Lynchjustiz oder gar pogromartige Ausschreitungen. Vielmehr waren die Verfolgungen Teil eines justizförmig ablaufenden Verfahrens. Arnd Koch erinnert in seiner Augsburger Antrittsvorlesung an die rechtlichen Voraussetzungen der Hexereiprozesse. Es wird gezeigt, dass die juristische Interpretation der einschlägigen Rechtsgrundlagen einen maßgeblichen Faktor für divergierende Verfolgungsintensitäten ausmachte. Territorien mit einem professionalisierten Justizwesen vermochten Verfolgungswellen einzudämmen. Mit Blick auf die aktuelle Diskussion über ein „Feindstrafrecht“ gehört es zu den Verdiensten großer Teile der frühneuzeitlichen Rechtswissenschaft, auch und gerade in Hexereiverfahren für ein reguläres Prozedere gestritten zu haben.
- 2006
Denunciatio
Zur Geschichte eines strafprozessualen Rechtsinstituts
Die Beschäftigung mit dem Phänomen „Denunziation“ hat innerhalb der Geschichtswissenschaft Konjunktur. Das historiographische Interesse richtete sich zunächst auf die Bedeutung von Denunziationen für das Funktionieren des nationalsozialistischen Unterdrückungsapparates. Zeitlich weiter zurückgreifende Arbeiten thematisierten in der Folgezeit die Ambivalenz der Denunziation, die Herrschern wie Beherrschten als Machtmittel diente. Die Abhandlung greift diese Ansätze auf, geht jedoch einen anderen Weg. Nicht die Geschichte der „Denunziation“ ist ihr Gegenstand, sondern die Entstehung und Ausgestaltung eines strafprozessualen Rechtsinstituts, der denunciatio. Dargestellt wird der institutionelle Rahmen, innerhalb dessen verschiedene Formen der „Justiznutzung“ erst möglich wurden. Der Beobachtungszeitraum erstreckt sich vom frühen 13. Jahrhundert bis zum Erlass der Reichsstrafprozessordnung im Jahre 1877. Berücksichtigung finden außerdem begriffsgeschichtliche Aspekte, die Abgrenzung zwischen neutraler „Anzeige“ und verächtlicher „Denunziation“ sowie die institutionelle Bedeutung von Strafanzeigen im Rechtsstaat. Die Abhandlung stellt das Rechtsinstitut der denunciatio durchgehend und epochenübergreifend in den Kontext des jeweils gültigen Verfahrensrechts; sie versteht sich als Beitrag zur Geschichte des Strafprozessrechts.