Ökonomie der Zerstörung
Die Geschichte der Wirtschaft im Nationalsozialismus
Adam Tooze entwirft in seiner umfassenden Darstellung der nationalsozialistischen Wirtschaft eine neue Sicht auf die Geschichte des „Dritten Reichs“ und den Zweiten Weltkrieg. Er zeigt, dass Hitlers Weg zur Macht, seine „Erfolge“ vor 1939 und alle Entscheidungen während des Kriegs stets von wirtschaftlichen Interessen beeinflusst waren. Die Vorstellung, das „Dritte Reich“ sei ein unaufhaltsamer Panzer gewesen, angetrieben von einer florierenden Wirtschaft, wird als zentrale Erklärung für den Verlauf des Nationalsozialismus widerlegt. Deutschland war nie stark genug, um Europa zu beherrschen oder Länder wie England, die Sowjetunion oder die USA dauerhaft zu besiegen. Dennoch hatten wirtschaftliche Überlegungen ab 1933 einen erheblichen Einfluss auf die nationalsozialistische Politik. Hitlers Weltbild war nicht nur politisch und rassenbiologisch, sondern auch stark ökonomisch geprägt. Deutschland strebte danach, eine militärische und wirtschaftliche Supermacht zu werden, was letztlich zum Scheitern verurteilt war, jedoch zur Verwüstung eines halben Kontinents und zum Verlust von Millionen von Menschenleben führte. Tooze legt eine Geschichte der Wirtschaft im nationalsozialistischen Deutschland vor, die einen neuen Blick auf das Herrschaftssystem und den Verlauf des Zweiten Weltkriegs eröffnet.