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Ruth Klüger

    30. Oktober 1931 – 5. Oktober 2020

    Ruth Klügers Werk ist tief von ihren Erfahrungen als Holocaust-Überlebende geprägt und bietet eine einzigartige und schonungslose Perspektive auf Geschichte und die menschliche Verfassung. Ihr literarisches Schaffen befasst sich mit der Komplexität von Identität, Erinnerung und dem Überlebenskampf gegen überwältigende Widrigkeiten. Als anerkannte Germanistik-Professorin bringt sie eine scharfe analytische Tiefe in ihre Untersuchung thematischer und stilistischer Elemente ein. Klügers Prosa zeichnet sich durch intellektuelle Strenge und emotionale Ehrlichkeit aus, was sie zu einer bedeutenden Stimme in der zeitgenössischen Literatur macht.

    Ruth Klüger
    Katastrophen
    Unterwegs verloren
    Ein alter Mann ist stets ein König Lear
    Zerreißproben
    Gemalte Fensterscheiben
    Gelesene Wirklichkeit : Fakten und Fiktionen in der Literatur
    • Steht es dem Schriftsteller frei, einen historischen Stoff in einem literarischen Text nach eigenen Maßgaben zu verändern? Von Platon bis Philip Roth reicht das Spektrum der Texte, anhand derer Ruth Klüger dieser Fragestellung nachgeht. Was ist wahr? - Wie steht es um das Verhältnis des geschichtlichen Faktums zum Erzählen davon? - Ruth Klüger beschäftigen seit vielen Jahren die philosophischen, moralischen und nicht zuletzt ästhetischen Dimensionen dieses Problems. Warum hat der Dramatiker Schiller Jeanne d’Arc auf dem Schlachtfeld sterben lassen, wiewohl er es als Historiker besser wußte? Wieso können wir es leicht hinnehmen, daß er Maria Stuart so deutlich »verjüngt«, fänden es aber unverzeihlich, hätte Tolstoi Napoleons Niederlage im Rußlandfeldzug unterschlagen? Warum wird ein und derselbe Text ganz neu gelesen, wenn man erfährt, daß sein Verfasser nicht eigene Erinnerungen aufgeschrieben hat, etwa als ein Überlebender der Lager, sondern eine Romanhandlung in Ich-Form erfunden hat? Warum findet man unter Umständen kitschig, wovon man vorher ergriffen war? »Die Autobiographie ist ein Werk, in dem Erzähler und Autor zusammenfallen, eins sind.« Und so gewiß Ruth Klüger das Schreiben über die eigenen Erfahrungen in einem Grenzdorf zwischen Geschichte und Belletristik angesiedelt sieht, so sicher hält sie fest an der Identität eines Ich, das Zeugnis ablegen kann.

      Gelesene Wirklichkeit : Fakten und Fiktionen in der Literatur
    • Gemalte Fensterscheiben

      Über Lyrik

      • 252 Seiten
      • 9 Lesestunden
      4,5(2)Abgeben

      Vom Leuchten der Wörter – Ruth Klüger über Lyrik Ruth Klüger interpretiert Gedichte von den ›Merseburger Zaubersprüchen‹ über Goethe bis hin zu Robert Gernhardt und zeichnet die Geschichte der deutschen Lyrik anhand ausgewählter Beispiele nach. Einmal mehr beweist die Autorin von ›weiter leben‹ und ›unterwegs verloren‹ ihren scharfen analytischen Blick – und ihr erzählerisches Gespür.

      Gemalte Fensterscheiben
    • Zerreißproben

      • 116 Seiten
      • 5 Lesestunden
      4,0(1)Abgeben

      Gedichte waren es, so Ruth Klüger, die ihr geholfen haben, den Holocaust zu überleben. Doch nicht nur Gedichte anderer gaben ihr Halt, sondern auch die eigenen, die sie als junges Mädchen in Auschwitz und danach bis in die Gegenwart hinein verfasste, aber kaum veröffentlichte. Nach dem Krieg beschäftigte sie sich als Literaturwissenschaftlerin zunächst mit fremden Texten. Beim Schreiben eigener Lyrik setzte sie sich immer wieder mit Adornos berühmtem Satz „Nach Auschwitz Gedichte zu schreiben ist barbarisch“ auseinander, um ihn dann doch achselzuckend beiseitezuschieben. In diesem Band sind nun erstmals Ruth Klügers eigene Gedichte, entstanden zwischen 1944 und heute, versammelt.

      Zerreißproben
    • Vor dem Hintergrund der Forderung nach einem würdigen, am Dialog orientierten Umgang mit alten Menschen begibt sich Ruth Klüger auf die Suche nach deren Darstellungen in der Literatur. Und wird dabei vor allem dort fündig, wo die Alten entweder als gute Ratgeber und Seher oder als Hexen und Miesmacher fungieren, vor denen sich die Jugend hüten sollte. Ebenso präsent ist das Bild der alten Eltern, die abtreten und deren Kinder bereits gierig das Erbe beschlagnahmen.Zum Verlust der gesellschaftlichen Stellung kommt die fortschreitende Körper- und Geistesschwäche, was Klüger zu dem Schluss fü »Alte Leute, die nicht nur in der Vergangenheit leben und nicht nur für die Zukunft ihrer Kinder Sorge tragen wollen, sondern auch Gegenwart beanspruchen, sind, in der Literatur zumindest, in einer heiklen Situation und schlittern auf Glatteis.«

      Ein alter Mann ist stets ein König Lear
    • Unterwegs verloren

      Erinnerungen

      • 235 Seiten
      • 9 Lesestunden
      4,3(73)Abgeben

      Was unterwegs verloren geht, bist immer du selbst  Aus den Konzentrationslagern Hitlers nur durch einen glücklichen Zufall errettet, wurde Ruth Klüger in den USA zur angesehenen Literaturwissenschaftlerin, selbstbewussten Feministin und international ausgezeichneten Schriftstellerin. Die komplexe Beziehung zur Mutter, den beiden Söhnen, die unglückliche Ehe, die Ressentiments, mit denen sie als Frau und als Jüdin an amerikanischen Universitäten zu kämpfen hatte, sind Themen dieser Autobiographie. Hier erzählt eine Frau, die sich ihre Muttersprache zurückerobert, die sich mit den Verlusten, die das Altern bringt, auseinandersetzt, die sich den Schatten und Visionen der Vergangenheit und der Gegenwart stellt.  »In der Fülle der Überlebenszeugnisse über den Holocaust zählt dasjenige Ruth Klügers zu den bewegendsten, verstörendsten - ein Stück Weltliteratur.« Ulrich Weinzierl in ›Literarische Welt‹

      Unterwegs verloren
    • Katastrophen

      • 230 Seiten
      • 9 Lesestunden
      4,1(8)Abgeben

      "Die Autoren sprechen eine Sprache, wir eine andere", schreibt Ruth Klüger, "sie sind gesättigt von ihren, wir von unseren Erfahrungen, sie werfen uns mit ihren Büchern ein Seil zu und ziehen an dessen einem Ende, wir am anderen, zwischen uns ist die Spannung." Deshalb sind es die Fragen, die der Leser einem Text stellt, die ihm diesen öffnen. Ruth Klüger markiert die ihren: Wozu die Kulisse eines bitterbösen Krieges hinter so viel Menschenfreundlichkeit bei Lessings Nathan? Oder bei Kleist: Wieso schon damals diese Katastrophen, diese Feuersbrünste, Invasionen, Revolutionen, Massenmorde und Massenbewegungen - geniale, überreizte Gestaltungen von dem, was noch kommen sollte? Stifter lesend, fragt sie nach der Angst, die hinter den Barrikaden lauert, die er wie buntes Spielzeug vor einem immanenten Terror aufbaute. Außerdem gibt es Aufsätze über die jüdischen Gestalten bei Thomas Mann, den Antisemitismus im Werk jüdisch-österreichischer Autoren, über jüdische Gestalten in der deutschen Literatur des19. Jahrhunderts sowie über die Frage, ob es ein "Judenproblem" in der deutschen Nachkriegsliteratur gibt. Den Band beschließen die neu aufgenommenen Reden Ruth Klügers zur Verleihung des Thomas-Mann-Preises und des Lessing-Preises. Im Wallstein Verlag erschienen: weiter leben. Eine Jugend (1992; Neuausgabe mit Hörbuch 2008); Gelesene Wirklichkeit. Fakten und Fiktionen (2006); Gemalte Fensterscheiben. Über Lyrik (2007)

      Katastrophen
    • Frauen lesen anders

      • 235 Seiten
      • 9 Lesestunden
      4,1(22)Abgeben

      Deutsche Literatur in anderer Beleuchtung»Der Gott eines engagierten Lesens ist der Eros. Da überschneidet und scheidet sich männlich und weiblich und wird es, auch bei fortschreitender Gleicheit der Geschlechter tun. Da liegen die Unterschiede, die bleiben, wenn wir die unnötigen Unterschiede in der Erziehung der Geschlechter überwunden haben, was indessen noch lange dauern wird. Inzwischen müssen wir die Unterschiede besser kennenlernen, um ihnen in unserer Ästhetik gerecht zu werden.« Frauen lesen anders. Der namensgebende Essay dieser Sammlung ist Programm: In elf Aufsätzen untersucht Ruth Klüger aus weiblichem Blickwinkel Goethe und Grimmelshausen, Kleist und Kästner, Stifter, Schnitzler und unseren Zeitgenossen Erich Hackl. Außerdem geht es ihr um das Frauenbild in der Unterhaltungsliteratur und die Schaffensbedingungen von Autorinnen. Die deutsche Literatur wird so in ein neues Licht gerückt.

      Frauen lesen anders
    • Mit sieben Jahren durfte sie in ihrer Heimatstadt Wien auf keiner Parkbank mehr sitzen. Mit elf kam sie in KZ. Ruth Klüger erzählt ihre Kindheit und Jugend. Mit unbestechlicher Klarkeit und souveräner Menschlichkeit berichtet sie vom Grauen der Vernichtungslager und vom »weiter leben«. Als sie trotz der Verbote für Juden ins Kino geht, um Walt Disneys Schneewittchen zu sehen, stellt eine Nachbarstochter sie bloß und droht mit Anzeige. »Der Tod, nicht Sex war das Geheimnis, worüber die Erwachsenen tuschelten, wovon man gern mehr gehört hätte. Ich gab vor, nicht schlafen zu können, bettelte, daß man mich auf dem Sofa im Wohnzimmer (eigentlich sagten wir Salon) einschlafen ließe, schlief dann natürlich nicht ein, hatte den Kopf unter der Decke und hoffte, etwas von den Schreckensnachrichten aufzufangen, die man am Tisch zum besten gab. Manche handelten von Unbekannten, manche von Verwandten ...«

      Weiter leben
    • Was Frauen schreiben

      • 261 Seiten
      • 10 Lesestunden
      3,9(13)Abgeben

      „Frauen lesen anders“ - das behauptete die große Schriftstellerin Ruth Klüger in ihrem berühmten Buch. Nun geht sie der Frage nach, ob Frauen auch anders schreiben. Werfen sie einen „Blick aufs Leben durch anders geschliffene Gläser“? Antwort sucht sie in Werken von so unterschiedlichen Autorinnen wie Herta Müller und Nadine Gordimer, Erika Mann und J. K. Rowling, Slavenka Drakulic, Doris Dörrie, Margaret Atwood und vielen anderen. Ruth Klügers Kanon: Eine Literaturgeschichte aus Sicht der Frau.

      Was Frauen schreiben
    • Was für Sätze

      Zu Ilse Aichinger

      • 224 Seiten
      • 8 Lesestunden

      Die Erzählung thematisiert das eindringliche Bedürfnis, sich mit den eigenen Ängsten und der Literatur auseinanderzusetzen. Die Protagonistin sucht verzweifelt nach einem bestimmten Satz, der ihre innere Unruhe entfacht hat. Diese obsessive Rückkehr zu den Worten und Büchern verdeutlicht die Kraft der Literatur, Emotionen zu wecken und das Bewusstsein zu schärfen. Durch das wiederholte Lesen strebt sie danach, die verborgenen Bedeutungen zu entschlüsseln und die schlafenden Gedanken zu erwecken.

      Was für Sätze