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Ruth Klüger

    30. Oktober 1931 – 5. Oktober 2020

    Ruth Klügers Werk ist tief von ihren Erfahrungen als Holocaust-Überlebende geprägt und bietet eine einzigartige und schonungslose Perspektive auf Geschichte und die menschliche Verfassung. Ihr literarisches Schaffen befasst sich mit der Komplexität von Identität, Erinnerung und dem Überlebenskampf gegen überwältigende Widrigkeiten. Als anerkannte Germanistik-Professorin bringt sie eine scharfe analytische Tiefe in ihre Untersuchung thematischer und stilistischer Elemente ein. Klügers Prosa zeichnet sich durch intellektuelle Strenge und emotionale Ehrlichkeit aus, was sie zu einer bedeutenden Stimme in der zeitgenössischen Literatur macht.

    Ruth Klüger
    Katastrophen
    Unterwegs verloren
    Ein alter Mann ist stets ein König Lear
    Zerreißproben
    Gemalte Fensterscheiben
    Gelesene Wirklichkeit : Fakten und Fiktionen in der Literatur
    • 2023

      Was für Sätze

      Zu Ilse Aichinger

      • 224 Seiten
      • 8 Lesestunden

      Die Erzählung thematisiert das eindringliche Bedürfnis, sich mit den eigenen Ängsten und der Literatur auseinanderzusetzen. Die Protagonistin sucht verzweifelt nach einem bestimmten Satz, der ihre innere Unruhe entfacht hat. Diese obsessive Rückkehr zu den Worten und Büchern verdeutlicht die Kraft der Literatur, Emotionen zu wecken und das Bewusstsein zu schärfen. Durch das wiederholte Lesen strebt sie danach, die verborgenen Bedeutungen zu entschlüsseln und die schlafenden Gedanken zu erwecken.

      Was für Sätze
    • 2023

      Anders lesen

      Juden und Frauen in der deutschsprachigen Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts

      Vielfältigkeit des Denkens und Schreibens der Autorin von »weiter leben«. Diese Auswahl literaturwissenschaftlicher Essays von Ruth Klüger versammelt eine Reihe von unveröffentlichten oder an abgelegener Stelle publizierten Texten, Essays und Vorträgen. Im Zentrum steht die Deutung jüdischer Autoren wie auch jüdischer Figuren in literarischen Texten. In Untersuchungen zu Heinrich Heine, Arthur Schnitzler, Hugo von Hofmannsthal und Stefan Zweig werden präzise Textanalysen mit einer historischen Kontextualisierung verbunden. Auf epische Texte von Wilhelm Raabe, Marie von Ebner-Eschenbach und Herta Müller fällt aus dieser Perspektive neues Licht, ergänzt durch Essays und Vorträge zu Autorinnen des 20. Jahrhunderts, u. a. zu Anna Seghers, MarieLuise Fleißer, Grete Weil, Marie Luise Kaschnitz und Ingeborg Bachmann. Grundlegend ist Klügers Essay »Dichten über die Shoa. Zum Problem des literarischen Umgangs mit dem Massenmord« (1992).

      Anders lesen
    • 2021

      Ruth Klüger war eine der bedeutendsten Germanistinnen ihrer Generation. Ihr umfangreiches wissenschaftliches Werk umspannt die deutschsprachige Literatur von Mittelalter und Renaissance bis zur Gegenwart, mit Ausblicken auf amerikanische, englische und französische Traditionen. In den 1970er-Jahren gab sie in der amerikanischen Germanistik entscheidende Anstöße zur Entwicklung der feministischen Literaturwissenschaft und zur Erforschung der Darstellung von Juden in der deutschen Literatur. Viele ihrer Aufsätze stehen im Zeichen dieser Doppelperspektive. Die Subtilität ihrer Deutungen kanonischer Texte (von Wolfram von Eschenbach über Lessing, Stifter, Heine, Schnitzler bis hin zu Ingeborg Bachmann) hat nichts von ihrer Anregungskraft eingebüßt. Ohne die Differenz zwischen fiktionalen und faktualen Texten zu verwischen, liest sie Literatur doch stets im Hinblick auf das soziale Verhalten von Menschen, auf Macht und ethische Normen.Der Band versammelt bislang unpublizierte oder nur entlegen veröffentlichte Aufsätze. Die englischen Beiträge wurden bewusst in der Originalsprache belassen, um die Zweisprachigkeit ihres Werks zu dokumentieren.

      "Wer rechnet schon mit Lesern?" : Aufsätze zur Literatur
    • 2018

      Gegenwind

      Gedichte und Interpretationen

      „Ich bin nicht losgekommen von der Lyrik“, sagt Ruth Klüger, die berühmte Schriftstellerin und Germanistin. Gedichte haben ihr einst geholfen, das KZ zu überleben, die Verse von Goethe, Schiller, Heine, die sie während des stundenlangen Appellstehens im Stillen immer aufs Neue wiederholte. Die Dichter und ihre Bücher umgeben sie bis heute, sie sind für sie „eine Art Dauerware“. Dieser Band sammelt erstmals Ruth Klügers Interpretationen, auch übersetzter Gedichte, aus den vergangenen zehn Jahren. Sie deutet und übersetzt Gedichte von Adelbert von Chamisso bis Durs Grünbein, von Elizabeth Barrett Browning bis Anne Sexton.

      Gegenwind
    • 2016

      Marie von Ebner-Eschenbach

      Anwältin der Unterdrückten

      • 55 Seiten
      • 2 Lesestunden

      Am 12. März 2016 jährte sich der Todestag von Marie von Ebner-Eschenbach zum 100. Mal. Aus diesem Anlass hält die Autorin Ruth Klüger im Rahmen der Reihe »Autorinnen feiern Autorinnen« eine Festrede zu Ehren der österreichischen Schriftstellerin. Von Ebner-Eschenbachs Werk ist im literarischen Kanon verankert, dennoch wurden ihre Novellen oft als »Schullektüre« abgetan. Forschungen zeigen, dass sie eine Schriftstellerin war, mit einem bemerkenswert genauen Blick für politische Bruchlinien sowie soziale und ästhetische Fragen

      Marie von Ebner-Eschenbach
    • 2013

      Zerreißproben

      • 116 Seiten
      • 5 Lesestunden
      4,0(1)Abgeben

      Zum 85. Geburtstag von Ruth Klüger am 30. Oktober 2016 Gedichte waren es, so Ruth Klüger, die ihr geholfen haben, den Holocaust zu überleben. Doch nicht nur Gedichte anderer gaben ihr Halt, sondern auch die eigenen, die sie als junges Mädchen in Auschwitz und danach bis in die Gegenwart hinein verfasste, aber kaum veröffentlichte. Sie setzte sich immer wieder mit Adornos berühmtem Satz »Nach Auschwitz Gedichte zu schreiben, ist barbarisch« auseinander, um ihn dann doch achselzuckend beiseitezuschieben. In diesem Band sind nun erstmals Ruth Klügers Gedichte versammelt, die zwischen 1944 und heute entstanden sind und eine markante neue Seite im Werk der Autorin aufschlagen.

      Zerreißproben
    • 2010

      Was Frauen schreiben

      • 261 Seiten
      • 10 Lesestunden
      3,9(13)Abgeben

      „Frauen lesen anders“ - das behauptete die große Schriftstellerin Ruth Klüger in ihrem berühmten Buch. Nun geht sie der Frage nach, ob Frauen auch anders schreiben. Werfen sie einen „Blick aufs Leben durch anders geschliffene Gläser“? Antwort sucht sie in Werken von so unterschiedlichen Autorinnen wie Herta Müller und Nadine Gordimer, Erika Mann und J. K. Rowling, Slavenka Drakulic, Doris Dörrie, Margaret Atwood und vielen anderen. Ruth Klügers Kanon: Eine Literaturgeschichte aus Sicht der Frau.

      Was Frauen schreiben
    • 2009
    • 2008

      Unterwegs verloren

      Erinnerungen

      • 235 Seiten
      • 9 Lesestunden
      4,3(73)Abgeben

      Was unterwegs verloren geht, bist immer du selbst  Aus den Konzentrationslagern Hitlers nur durch einen glücklichen Zufall errettet, wurde Ruth Klüger in den USA zur angesehenen Literaturwissenschaftlerin, selbstbewussten Feministin und international ausgezeichneten Schriftstellerin. Die komplexe Beziehung zur Mutter, den beiden Söhnen, die unglückliche Ehe, die Ressentiments, mit denen sie als Frau und als Jüdin an amerikanischen Universitäten zu kämpfen hatte, sind Themen dieser Autobiographie. Hier erzählt eine Frau, die sich ihre Muttersprache zurückerobert, die sich mit den Verlusten, die das Altern bringt, auseinandersetzt, die sich den Schatten und Visionen der Vergangenheit und der Gegenwart stellt.  »In der Fülle der Überlebenszeugnisse über den Holocaust zählt dasjenige Ruth Klügers zu den bewegendsten, verstörendsten - ein Stück Weltliteratur.« Ulrich Weinzierl in ›Literarische Welt‹

      Unterwegs verloren