Eiji Yoshikawa war ein japanischer Historienromanautor, der für seine unverwechselbaren Neuinterpretationen klassischer Erzählungen bekannt ist. Inspiriert von Mythen und Meisterwerken schuf er zugänglichere Fassungen, die diesen Geschichten neues Leben einhauchten und das Interesse an der japanischen Geschichte neu belebten. Sein Werk zeichnet sich durch die Fähigkeit aus, komplexe Handlungen modernen Lesern nahezubringen und festigt seinen Ruf als einer der bedeutendsten japanischen Geschichtsschreiber.
Eine Reise in die Welt der Samurai: Yoshikawa schildert den dramatischen Prozeß der Selbstfindung des bedeutendsten Schwertritters im Japan des 17. Jahrhunderts, der zugleich der Weg eines Mannes ist, der durch den Staub zu den Sternen geht. Das Epos über das Leben, die Geisteshaltung und Geschichte der Menschen eines faszinierenden Landes.
Eiji Yoshikawa erzählt über die bedeutsame Umwälzung Japans von einer zivilen Adelsgesellschaft hin zu einer neuen Samurai Ära am Ende des 12. Jh. . Es geht um den Aufstieg und Untergang vom Samuraistamm Taira. Nichts bleibt erhalten. Kiyomori Taira kann die Schlachten gewinnen, die adelige Familie Fujiwara verdrängen. Doch der ewige Kreislauf der Veränderungen bleibt nicht stehen. Der so starke Kriegerstamm Taira wird doch von einer anderen Samuraifamilie Minamoto abgelöst. Minamoto läutet die Samurai Regierung ein. Selbst Minamotos Schicksal folgt dem ewigen Kreislauf. Die herrlichen Männer und die liebenswürdigen Frauen kommen und gehen. Dieser großartige Roman mit 21 Bänden über die Revolution der Samurai in Japan wird erstmalig ungekürzt ins Deutsche übersetzt.
Yoshitsune erfüllte sämtliche Bedingungen, die der Leiter der Hauptstadtpolizei Tokitada Taira an den Bandenführer gestellt hatte. Dadurch konnten die gefangen genommenen Bandenmitglieder freigelassen werden. Auf Yoshitsune aber wartete in der Nacht der Riesenmönch Benkei auf der Brücke an der fünften Jo, um ihn zu töten. Doch Yoshitsune entwich in Damenumhang und -sandalen geschmeidig und flink Benkeis langer Hellebarde. Der alte Yorimasa Minamoto hatte siebenundsiebzig Jahre lang in der von Taira geführten Welt Erniedrigung und Beschimpfung ertragen. Nun aber war er endlich an seinem lange ersehnten, einsam verfolgten Ziel angelangt. Goshirakawas Sohn, Prinz Mochihito, verfasste eine radikale Aufrufschrift für die Minamotos: „Schlagt Kiyomori Taira und seine Bande nieder!“ Diese übergab er Yorimasa und Yukiie Minamoto. Der Pfeil gegen Kiyomori wurde endlich abgeschossen.
Die Tairas wähnten sich im ganzen Land in unbezwingbarer Alleinherrschaft. Tatsächlich aber rumorte, von den Herrschern unerkannt, mitten in der Hauptstadt ein geplanter Verrat gegen sie. Im Tal Shishigadani, nahe der Hauptstadt, trafen sich die Adeligen der Anti-Taira-Fraktion um Goshirakawa, den ehemaligen Tenno, und schmiedeten einen geheimen Plan zum Putsch gegen die Tairas. Völlig ahnungslos verweilte Kiyomori in seinem Sommerpalast in Fukuhara, und erfuhr von dem konspirativen Plan durch einen Eingeweihten. Kiyomori griff mit seinen überwältigenden Truppen gegen die Verräter durch und ließ jedes einzelne Bandenmitglied festnehmen und bestrafen. Damit war Kiyomoris Macht wieder gefestigt. Zu dieser Zeit gebar seine Tochter Tokuko dem Tenno Takakura einen Prinzen, der später selbst Tenno werden sollte. Kiyomoris Freude war außerordentlich groß, denn so er würde einmal der Großvater des Tennos sein.
Shigehira, der in der Schlacht von Ichinotani in Minamotos Gefangenschaft geraten war, war ein charakterstarker, gebildeter junger Adeliger. Ein würdiger Sohn von Kiyomori Taira. Nun trafen Shigehira mit seiner Mission und Yoritomo mit seinem Kalkül aufeinander. Die junge, wunderhübsche Tänzerin Senju wiederum war zwischen der Liebe zu Shigehira und dem Auftrag ihres Herrn zerrissen. Doch ihre hingebungsvolle Liebe erreichte Shigehira. Senju und Shigehira verbrachten für eine kurze Zeit ein erfülltes Leben voller Zärtlichkeit. Minamotos Feldzüge gegen Taira im Westen Japans gingen derweil schief. Dafür war Yoritomo verantwortlich. Er wollte nicht einsehen, dass nur Yoshitsune den Krieg gewinnen konnte, und hatte stattdessen Noriyori das Oberkommando gegeben. Prompt geriet seine Armee in katastrophale Schwierigkeiten.
Der noch unbekannte, junge Yoshitsune Minamoto zeigte in der Schlacht von Ichinotani das brillante strategische Können eines genialen Feldherrn. Er ließ seine Soldaten nach dem Sieg über Yoshinaka Kiso nicht lange ruhen und griff Tairas Stellungen an der Küste von Fukuhara völlig unerwartet über einen steilen Hang an. Seine Reitersamurai stürmten von dem Pass Hiyodorigoe auf die Köpfe von Tairas Samurai in Ichinotani herein. Die zahlenmäßig weit überlegene Armee Tairas wurde trotz ihrer starken Generäle völlig überrascht und verlor gegen Minamotos starke Krieger. Der ehemalige Tenno Goshirakawa ging dabei sehr hinterlistig vor und bot Taira einen nicht ernst gemeinten Waffenstillstand an, auf den Tairas Samurai hereinfielen. Viele junge Adelige kamen ums Leben. Sie waren keine richtigen Samurai mehr, dafür hinterließen sie zarte Liebesgeschichte, Gedichte und Musik.
Yoritomo sah gegen seinen Willen ein, dass er Yoshitsune doch als Oberkommandierenden General zur Vernichtung von Taira nach Yashima in Shikoku ins Feld schicken musste. Sofort begann Yoshitsune mit der Kriegsvorbereitung. Er konnte Kumanos Seemächte für sich gewinnen und schickte seine Späher nach Awajishima und Shikoku. Sie brachten ihm eine wichtige Information, und Yoshitsune erkannte eine einmalige Chance. Er zögerte keine Sekunde, den Angriff zu starten und ins stürmische Meer zu stechen. Seine kriegserfahrenen, hartgesottenen Samurai aus Ostjapan zauderten zuerst vor Angst, doch folgten Yoshitsune in seiner kleinen Reitertruppe. Yoshitsunes Risikobereitschaft wurde mit einem großen Erfolg belohnt. Die Tairas auf Yashima wurden von Yoshitsunes Angriff von Land völlig überrascht und flohen überstürzt auf ihre Schiffe. Erst dort kamen sie zur Besinnung und ersannen eine neue Strategie für den Gegenangriff.
Yoichi Nasu schoss den Fächer, den eine junge Dame von Taira auf einem Boot hochhielt, mit seinem ersten pfeifenden Pfeil ab. Freunde und Feinde in der Bucht von Yashima waren begeistert von Yoichis überragender Bogenschießkunst. Indessen drohte Yoshitsunes Armee eine große Gefahr von der Landseite. Eine dreitausend Mann starke Truppe aus Tairas Feldzug in der Provinz Iyo eilte der Flotte von Taira gerade zu Hilfe. Yoshitsune gelang es aber, die feindliche Truppe zur Aufgabe zu überreden. Tairas Flotte gab danach ihre Festung von Yashima auf und floh zur Insel Hikoshima, wo Tomomoris Militärbasis lag. Auf dem Weg dorthin pilgerten sie zu ihrem Stammesgott Itsukushimajinja. Yoshitsune vereinte jetzt die Kriegsschiffe von Minamoto, Kumano, Udono und Iyo zu einer noch größeren Flotte als Taira und verfolgte die Tairas über die westliche Seto-Inlandsee nach Westen. Er versammelte seine gesamte Flotte in der Bucht von Kushizaki und war kampfbereit. Tairas Familienmitglieder und Samurai setzten alles auf die heranrückende Seeschlacht von Dannoura, verabschieden sich zum letzten Mal in ihrem Leben von ihren Liebsten und stiegen nun auf ihre Schiffe.