'Ein Musterbeispiel jüdischer Epik.' Elie Wiesel Der Dichter Martin Weinstock findet sich in der Mitte des Lebens vom Tod umgeben: Als desillusionierter Dozent der Thanatos-Hochschule, unschwer als die Harvard-Universität zu erkennen, zeichnet er seine elitäre akademische Umwelt, für die der geistige Stillstand eine bloße Formalität ist, in einer mitreißenden Satire. Aber so klar er die Selbstzufriedenheit und Enge der modernen Gelehrsamkeit auch durchschaut, so wenig findet er sich in seinem eigenen Leben zurecht. Sohn von ungebildeten Holocaust-Flüchtlingen aus Deutschland, in ein verwirrendes familiäres Umfeld mit schwarzen Geheimnissen verstrickt, stürzt er sich von einer freudlosen Affäre in die nächste. Zuletzt liefert er sich einer Psychoanalyse aus, in der verzweifelten, ermüdenden Hoffnung, dem Tod Erkenntnisse abzuringen. Erst die erschütternde Begegnung mit dem Leben, dem seiner Eltern, seiner Freunde, aber vor allem dem seines Sohnes, befreit ihn aus seinen inneren Zwängen. Aus Todesbessenheit wird radikale Lebensfreude. Michael C. Blumenthal beschreibt den Kampf jedes Einzelnen um das geistige und soziale Erwachsenwerden und liefert ein geistreiches Porträt des Lebens der akademischen Elite. Dieser Roman erhielt den renomierten Ribelow-Preis.
Michael Blumenthal Reihenfolge der Bücher
Michael Blumenthals Schaffen befasst sich mit tiefgreifenden Fragen der menschlichen Existenz und Beziehungen, wobei seine Gedichte und Prosa durch scharfe Einsicht und einen unverwechselbaren Stil gekennzeichnet sind. Seine Werke untersuchen oft die Komplexität von Erinnerung, Identität und die Suche nach Sinn in einer sich verändernden Welt. Durch seine einzigartige literarische Stimme fängt er die Zerbrechlichkeit des menschlichen Geistes ebenso ein wie seine Widerstandsfähigkeit. Blumenthals Texte schwingen bei den Lesern durch ihre Aufrichtigkeit und ihre Fähigkeit, tiefe Reflexionen hervorzurufen, mit.






- 2013
- 2011
'Kein Tier, kein Heiliger und kein Gott kann mir helfen, meiner Eltern Last zu tragen.' Diese Geschichte handelt von Menschen, die aus Deutschland in die USA flüchten, und ist zugleich die ur-amerikanische Immigranten-Saga als Folie für tiefgründige Reflektionen zu Individuum, Familie und Geschichte. Mit Ironie, rückhaltlosem Realismus und nie versiegendem Humor erzählt Michael C. Blumenthal, wie seine leiblichen Eltern ihn nach der Geburt in die Obhut von zwei Holocaust-Flüchtlingen geben, und wie er deswegen mit vollkommen falschen Vorstellungen über sich und seine Herkunft aufwächst. Der Tod der vermeintlichen Mutter, die sprichwörtliche böse Stiefmutter, der befangene, selbstquälerische Vater, all das sind Elemente von Blumenthals einsamer Reise. Erst der Tod seiner 'Eltern' führt zur Annahme des eigenen Lebens und zu einer ergreifenden Beschreibung der Liebe zu seinem eigenen Sohn. 'Die Wahrheit ist, ich hatte von allem zwei: zwei Väter, zwei Mütter, zwei Geschwister, zwei Arten des Mannseins, zwei Zuhause. Ich wollte aber nur eins von jedem.'