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Bookbot

Christine Ehardt

    Eurovision Song Contest
    Inszenierung von "Weiblichkeit"
    Radiobilder
    • Die Kategorisierung von binären Geschlechterrollen sollte nach den in Wissenschaft und Kunst geführten Debatten längst überholt erscheinen. Ungeachtet dessen erfahren diese Zuschreibungen eine ständige Tradierung in Medien, Kunst und (Alltags-) Kultur. Die stets präsente Inszenierung von ›Weiblichkeit‹ ist deshalb reformulierter Ausgangspunkt dieses interdisziplinären Sammelbandes und wird ausgehend von feministischen Forschungen sowie von den Gender- und Queer-Studies beleuchtet. ›Weiblichkeit‹ erweist sich dabei als Konstrukt, das stets neu aufgearbeitet und ins Blickfeld gerückt werden muss. Die Interdisziplinarität des Bandes ermöglicht es, die Funktion unterschiedlicher künstlerischer und kultureller Ausdrucksformen für die Generierung oder Dekonstruktion dichotomer (Rollen-)Zuschreibungen zu beleuchten. Die Beiträger_innen stellen unter anderem Fragen zum ›phänomenalen‹ und ›semiotischen‹ Körper, zur (De-)Konstruktion von Körperbildern, zur Flüchtigkeit von performativ hervorgebrachten ›Weiblichkeits‹-Bildern und deren Speicherung, sowie zu kulturellen Dispositionen, die Wahrnehmung und Wiedererkennung steuern. Die Beiträge zeigen einen Querschnitt aktueller geistes- und kulturwissenschaftlicher Forschung in den Bereichen Bildende Kunst, Digitale Medien, Literatur, Theater, Film, Musik, Performance und Tanz.

      Inszenierung von "Weiblichkeit"
    • Im Mai 2014 errang Conchita Wurst beim 59. Eurovision Song Contest (ESC) einen aufsehenerregenden Sieg, was die Popularität des Wettbewerbs, der seit 1956 jährlich ausgerichtet wird, deutlich steigerte. Anlässlich des 60. ESC im Mai 2015 in Wien wird der Musikwettbewerb kritisch beleuchtet. Die Debatten um Conchita Wursts Teilnahme verdeutlichen, dass der ESC als Bühne für Neuverhandlungen von Geschlecht und Sexualität fungiert. Gleichzeitig sind jedoch auch Inszenierungen traditioneller Geschlechterrollen Teil des Wettbewerbs, was ein Spannungsfeld eröffnet. Der Umgang mit Nation, Identität und ethnischer Zugehörigkeit wird ebenfalls thematisiert: Der ESC kann sowohl als identitätsstiftendes Moment europäischer Einheit als auch als Wettbewerb der Nationen betrachtet werden. Er vermittelt Eigen- und Fremdbilder und konfrontiert abstrakte Konzepte von Europa mit einem konkreten ästhetischen Phänomen. Zudem wird untersucht, welche subversiven Räume auf ästhetischer Ebene eröffnet werden. In der Geschichte des ESC ist eine Entwicklung hin zu einer Ästhetik der Überschreitung zu erkennen, wobei die Frage aufkommt, ob es sich um „Camp“, einen stilistisch überpointierten Stil, oder um „Trash“, bewusst banale Inhalte, handelt.

      Eurovision Song Contest