Vivekananda hinterließ ein bedeutendes philosophisches Werk, dessen Schlüsseltexte zu den vier Yogawegen bis heute als grundlegend für Interessierte an der hinduistischen Praxis gelten. Seine Briefe besitzen einen großen literarischen und spirituellen Wert, ebenso wie seine fließende und poetische Ausdrucksweise. Er glaubte, dass Worte dazu dienen sollten, das Verständnis zu erleichtern, anstatt Wissen zur Schau zu stellen.
Die Narada Bhakti Sutras sind 84 Aphorismen (kurze Lehrsätze) über die Liebe zu Gott (Bhakti), die Narada, einem Weisen aus der hinduistischen Mythologie, zugeschrieben werden und als Klassiker der Bhakti-Literatur gelten. Swami Vivekananda schrieb eine freie Übersetzung dieser Sutras und hielt einen Vortrag darüber vor einer kleinen Gruppe seiner Schüler auf den "Tausend Inseln" im St. Lawrence Strom im Staat New York. Sein Schüler Edward Sturdy übersetzte die Sutren ebenfalls mit seiner Hilfe und schrieb einen Kommentar dazu, der eindeutig Vivekanandas Handschrift trägt. Die Narada Bhakti Sutras beschreiben den immer noch aktuellen Weg der Gottesliebe, den es in allen Religionen gibt.
Swami Vivekananda brachte vor über hundert Jahren eine neue Sichtweise in den Westen, die auf der Idee basiert, dass das Ziel des Menschen die Erfahrung seiner eigenen Göttlichkeit ist. Diese Perspektive, die aus den Upanishaden stammt, bietet ein Fundament für eine nachhaltige und friedliche Zivilisation. Das Buch versammelt zentrale Texte und erklärt das vedantische Welt- und Menschenbild. Es ist der zweite Band der Reihe „Universum im Inneren“.
Sri Ramakrishna (1836-1886) war der berühmteste indische Heilige im 19. Jahrhundert. Er lehrte die Gleichwertigkeit und Harmonie aller Religionen, hatte oft Ekstasen und Visionen und war ein Verehrer der Göttlichen Mutter Kali. Sein engster Schüler Swami Vivekananda brachte nach seinem Tod seine Botschaft in den Westen. Dieses Büchlein, das 1901 erschienen ist, enthält einen Vortrag, den Swami Vivekananda in New York über seinen Meister gehalten hat. Es bietet eine Gesamtschau der außergewöhnlichen Persönlichkeit Ramakrishnas im kulturellen und spirituellen Kontext seiner Zeit und ist somit eine ideale Einführung für alle, die sich mit diesem Heiligen näher befassen oder auch nur einen ersten Einblick nehmen wollen. Angefügt ist außerdem ein Artikel über Ramakrishna von Protap Chunder Mazoomdar, der 1897 im Theistic Quartely Review erschienen ist.
Narendranath Dutta, der spätere Svami Vivekananda, wurde 1863 in Kalkutta als Sohn eines Rechtsanwalts geboren. Im britischen Schulsystem erzogen, war er zunächst keineswegs religiös. Erst nachdem er Shri Ramakrishna begegnet war, veränderte sich sein Weltbild radikal. Der Heilige gewann großen Einfluß auf den jungen Intellektuellen aus der Mittelschicht. In den Jahren nach Ramakrishnas Tod wanderte Vivekananda als Bettelmönch durch Indien und lernte das Leben der armen Bevölkerung kennen. 1893 wurde er nach Amerika eingeladen, um vor dem ersten »Weltparlament der Religionen« in Chicago zu sprechen. Seither verstand er sich als Lehrer und Missionar eines reformierten, modernen Hinduismus. Mehrere Jahre blieb er in Amerika und Europa, wo er zahlreiche Ashrams gründete. Er war der erste bedeutende Hindu-Mönch, der im Westen lehrte. Nach Indien zurückgekehrt, setzte er seine missionarischen Reisen fort; er wollte die Hindu-Gesellschaft von ihren antimodernen Elementen befreien, vom Kastenwesen, von Kinderheirat, Witwenverbrennung, der Unterdrückung der Frau, von hierarchischem Bewußtsein und religiösem Dünkel. In Kalkutta gründete Vivekananda einen neuhinduistischen Orden, den er nach seinem Lehrer »Ramakrishna-Mission« nannte. Dort starb Vivekananda 1902 im Alter von nicht einmal vierzig Jahren. Seine Vorträge und Gespräche wurden meist von Schülern oder Zuhörern mitgeschrieben. So entstand ein umfangreiches Textcorpus, das auf sehr unterschiedliche Weise von Gott, der Welt und der Gottessuche spricht. Zum ersten Mal liegt nun eine umfassende und kommentierte Auswahl in deutscher Sprache vor. Aufgenommen wurden Vorträge, die Vivekananda vor amerikanischem und britischem Publikum hielt, also auf die Bedürfnisse westlicher Menschen zugeschnitten sind. Einen breiten Raum nehmen darin seine Ausführungen zur Universalität des Religiösen ein. Sein Werk ist ein wichtiger Beitrag zum Gespräch der Religionen, auch in Europa. Svami Vivekananda ist einer der bekanntesten V
Karma-Yoga präsentiert einen Weg zur Freiheit durch Selbstlosigkeit und gute Taten, ohne dass der Praktizierende an spezifische Doktrinen oder Gott glauben muss. Der Fokus liegt auf der individuellen Realisierung von Selbstlosigkeit, die durch reine, unvoreingenommene Arbeit erreicht wird. Jeder Lebensmoment wird zur Gelegenheit, diese Selbstlosigkeit zu verwirklichen. Damit bietet Karma-Yoga eine alternative Lösung für existenzielle Fragen, die im Gegensatz zu den Ansätzen des Jnâni-Yogi und Bhakta-Yogi steht, die Vernunft und Liebe betonen.
Swami Vivekananda ist der bedeutendste Schüler des indischen Heiligen Ramakrishna und einer der großen Weisheitslehrer der Neuzeit. Seine Einführung in den Vedanta gehört zu den unschätzbaren Klassikern der spirituellen Weltliteratur. Diese Lehre bildet eine der festen Säulen innerhalb der philosophisch-spirituellen Systeme Indiens und genießt bis heute eine ungebrochene Popularität. Der Vedanta bringt die Grundgedanken der Upanishaden zu einer großen Synthese und widmet sich ihrem tiefsten Anliegen: der Einheit von Gott und Seele, von Brahman und Atman. Die Worte Vivekanandas zeugen von außerordentlicher Einsicht in das Mysterium der Seele und sind getragen von einer einmaligen begeisternden Kraft. Nicht umsonst sagte Indiens großer Dichter Rabindranath Tagore: »Willst du Indien begreifen, dann lies Vivekananda!«