Robert Gaßner Bücher






Computer gewinnen in fast allen Lebensbereichen rasant an Bedeutung. Vorurteile und Spekulationen über die psychischen Folgen gibt es viele, jedoch praktisch keine empirischen Untersuchungen. Mit einem eigens entwickelten Verfahren zur qualitativen Längsschnittanalyse werden in der vorliegenden Studie Computerneulinge auf Veränderungen des Welt- und Selbstbildes untersucht. Dabei können bereits nach kürzester Zeit zum Teil drastische Einflüsse identifiziert werden. Es werden Erklärungsansätze und begründete Hypothesen für weitere Forschung und Praxis geboten. Von zentraler Bedeutung ist dabei das Zusammenspiel von mechanistischer Weltsicht und Kontrollstreben. Wegen der interdisziplinären Bedeutung richtet sich diese Arbeit neben Geistes- und Sozialwissenschaftlern auch an Pädagogen, Informatiker und Computerpraktiker, insbesondere, wenn sie als Forscher oder Entscheidungsträger die weitere Entwicklung des Computereinsatzes mitbestimmen.
Ziel des Projekts war die Unterstützung der Ausdifferenzierung einer integrierten Nachhaltigkeitspolitik im deutschen Umweltressort, mit dem Fokus auf nachhaltige urbane Lebenswelten. Diese Perspektive ist entscheidend, da sie die integrierte Nachhaltigkeitspolitik aus der Sicht der Bürger, Konsumenten und Verkehrsteilnehmer abbildet. Um eine effektive Politik zu fördern, wurden relevante Themenfelder und Akteure in der deutschen Umweltpolitik auf verschiedenen Ebenen hinsichtlich ihrer Vernetzungs- und Synergiepotenziale untersucht. Ein systematischer, partizipativer Szenario-Prozess wurde in zwei komplementären Themensträngen („Kreislaufstadt“ und „Nachhaltige Wirtschaft in der Stadt“) durchgeführt, um Zielkonflikte zu erkennen und aufzulösen. Es wurden normative Szenarien für die nachhaltige Stadt 2030 entwickelt, aus denen Handlungsoptionen, Strategieelemente und konkrete Vernetzungsansätze für die integrierte Nachhaltigkeitspolitik abgeleitet wurden. Diese Ansätze wurden konkretisiert, um die operative Umsetzung und praktische Kooperation im Umweltressort zu fördern. Die vorliegende Auszugsveröffentlichung bietet einen Projektüberblick, die zwei Szenarien, Dokumentationen der Szenario-Auswertungs-Workshops sowie eine Einschätzung zur Methodenevaluation. Weitere Berichtsteile sind in der Gesamtpublikation beim UBA erhältlich.
Vor dem Hintergrund positiver Erfahrungen mit Szenario-Prozessen im IZT wird die Anwendung und Weiterentwicklung der Szenario-Methodik zur Begleitung strategischer Forschungs- und Entwicklungsprozesse (F+E-Prozesse) angestrebt. Am Beispiel der „Hightech-Strategie für Deutschland“ wird untersucht, wie wissenschaftlich-technische Innovationsfelder durch Szenarios konkretisiert und Kommunikationsprozesse mit Zukunftsbildern unterstützt werden können. Sechs Szenario-Prozesse wurden zu den Themen Ambient Assisted Living, Sicherheitstechnologien, Wasser, Ernährung und energieeffiziente Stadt durchgeführt, wobei die Teilnehmer mindestens zur Hälfte aus dem ministeriellen Bereich stammten. Ziel war die Entwicklung positiver Visionen und wünschenswerter Zukünfte für die Innovationsfelder sowie die Ableitung konkreter Handlungsoptionen. Die begleitende Methodenevaluation zeigt, dass nahezu alle Teilnehmer die Arbeit in den Szenario-Workshops sehr positiv bewerten und erheblichen Nutzen für die Themendurchdringung, ihr berufliches Aufgabenfeld und ihr Kontaktnetzwerk ziehen. Damit wird die Anschlussfähigkeit und Motivationskraft dieser methodischen Unterstützung strategischer F+E-Prozesse durch Szenario-Methodik grundsätzlich bestätigt.
In den letzten Jahren werden normative narrative Szenarios zunehmend zur Unterstüt-zung von Diskursen in Innovationsprozessen eingesetzt. Die hier vorgestellten zwölf Szenarios sind im Zusammenhang mit der Hightech-Strategie der Bundesregierung bzw. mit Strategieprogrammen des BMBF in den Jahren 2002 bis 2008 entstanden. Sie um-fassen ein breites Spektrum von Anwendungsfeldern, das von Bionik und Biological Engineering über Lernwelten und Wissensprozesse bis zu Prävention, Sicherheit und Produktgestaltung mit Kundenintegration reicht. Die präsentierten Szenarios sind minutiös konstruierte und dennoch sehr anschaulich erzählte Bilder aus dem Alltag in möglichen Zukünften. Primär sind sie auf die partizi-patorische Zielbildung ausgerichtet: „Welche Zukunft wollen wir?“ Sie verbinden daher in ihrem jeweiligen Anwendungsbereich das technisch prinzipiell Mögliche mit Aspek-ten des sozial Wünschenswerten. Sie erheben dabei nicht den Anspruch auf normative Allgemeingültigkeit, sondern sind dazu gedacht, das Nachdenken und die Diskussion über Gestaltungsalternativen zu provozieren. Neben den Szenarios enthält der Band einen methodischen Anhang. In diesem wird er-läutert, wie normative narrative Szenarios in einem Gruppenprozess unter Nutzung qua-si literarischer Methoden generiert werden und wie sie – ebenfalls in einem Gruppen-Setting – „ausgewertet“ werden können.
In einigen Bereichen der industriellen Forschung zeigt sich ein Trend zum Outsourcing von Forschungs- und Entwicklungsaufgaben. Diese Studie untersucht die Reichweite und Bedeutung dieses Trends, indem sie exemplarisch die Branchen Automobilbau, Informationstechnik und Biotech/Pharma analysiert. Es wird betrachtet, welche F+E-Aufgaben ausgelagert werden können, welche Techniken und Infrastrukturen eine Rolle spielen und welche Chancen sowie Risiken für Auftraggeber, F+E-Anbieter und das deutsche Innovationssystem damit verbunden sind. F+E-Outsourcing erweist sich als definitiver, jedoch heterogener Trend, mit Unterschieden zwischen Branchen, großen und kleinen Unternehmen sowie forschungsfernen und -orientierten Firmen. Erste Handlungsempfehlungen wurden formuliert: a) zum Outsourcing von F+E im engeren Sinne, b) zur forschungsbezogenen Vernetzung von KMU und c) zur Kooperation mit der Wissenschaft. Zudem wird die Zukunftsperspektive des Outsourcings durch Problemlösebörsen und Preis-Ausschreibungen vertieft. Überraschendes Fazit: F+E-Wettbewerbe bieten interessante Potenziale, sind jedoch meist auf kleinere Probleme oder sehr große, visionäre Aufgaben beschränkt.