Ein nicht näher benannter Seelenexperte macht sich Gedanken über all die Hilfesuchenden, die Jahr für Jahr den Weg in sein Behandlungszimmer finden. Dabei ziehen ihm idealtypische Dialoge durch den Kopf. Während der Sitzungen durchlebt er Momente der Nähe und der Distanz, des Fließens und des Stillstandes. Ganz besonders berührt ihn die letzte Phase der Psychotherapie, in der seine KlientInnen sowohl ihn und als auch ihren alten Seelenmüll ent-sorgen, um neu durchzustarten. Dieses Buch schildert in einer literarischen Sprache – ohne jegliche Fachbegriffe – die Chancen und Fallstricke des psychotherapeutischen Prozesses aus der Sicht eines nicht näher benannten Seelenexperten.
Katharina lernt über eine Kontaktanzeige Stephanie kennen und versucht, mit ihr eine Beziehung einzugehen. Das größte Problem für sie ist, dass Stephanie keine Lust auf Sex zu haben scheint. Deshalb denkt Katharina oft an Nadine, ihre letzte Partnerin, mit der sie eine intensive, mehrjährige erotische Obsession hinter sich hat. Als Katharina mit Stephanie ein Wochenende in Paris verbringt, kommt es zwischen beiden zum Streit. Gleichzeitig erhält Katharina eine Nachricht von ihrer Ex, die sich unbedingt mit ihr treffen möchte und sich direkt auf den Weg nach Paris macht. Katharina arrangiert hinter Stephanies Rücken ein Date mit Nadine in einem Hotel, das anders verläuft als erwartet ...
Die Schriftstellerin sara reichelt liebt das Spiel mit der Sprache. Sie präsentiert in diesem Buch Prosaminiaturen und kurze sprachspielerische Texte, die gut zu verstehen sind. Manchmal klingen reichelts ausgedehnte Auslandsaufenthalte durch, wie zum Beispiel im Gedicht «Strandspaziergang»; das schrieb sie in Beirut: Das Meer tanzt unter einem diesigen Himmel mit einem frischen Wind. Die Sonne möchte nicht untergehen. Anstatt eine Rose zu kaufen, teilt sie ihr Brot mit einem kleinen Mädchen und hat keinen Hunger mehr. Jetzt beginnt der Herbst. Wie auch beim 2020 erschienenen Lyrikband «K2-32e oder K2-308b» hat die Künstlerin Cornelia Baumgardt-Elms die Texte stimmig mit filigranen Zeichnungen aus ihrer Serie «Morgenbilder» illustriert.
In diesen Prosagedichten begegnen sich zwei Menschen, deren Liebe über Geschlechterunterschiede hinausgeht. Die Texte thematisieren den inneren Verfall des Liebesgefühls und die Veränderung der Sprache während dieses Prozesses. Zudem wird die Liebe zwischen einer deutsch- und spanischsprachigen Person dargestellt, wobei die Sprache selbst unsterblich bleibt.
Die Schriftstellerin sara reichelt liebt das Spiel mit der Sprache. Sie präsentiert in diesem Buch überwiegend bisher unveröffentlichte Prosagedichte aus den letzten 30 Jahren. Die Künstlerin Cornelia Baumgardt-Elms hat diesen Texten ihre "Morgenbilder" im Format 10 cm x 10 cm gegenübergestellt, die seit mehr als 25 Jahren täglich entstehen. Die filigranen, farbigen Zeichnungen und subtilen, spielerischen Texte laden zu vielfältigen Assoziationen ein und sind in sich selbst fertige Werke. Werden sie jedoch miteinander in Beziehung gebracht, eröffnen sich neue Räume für die BetrachterInnen und LeserInnen. Die Zeichnungen erwachen in der Nähe der Texte wie ein zweites Mal; sie tasten sich an die Metaphern der Texte an. Die Gedichte wiederum erscheinen in der Umgebung der Farben, Linien und Punkte in neuem Licht.
Berlin 2021. Rund um die Vermietung einer kernsanierten Altbauwohnung in Neukölln geraten zwei Frauen unterschiedlicher sozialer Herkunft in ein aufregendes Duell. Da ist die weltfremde, intellektuelle Katharina, die als Single im Zuge der Pandemiemaßnahmen immer mehr vereinsamt. Sie angelt sich mit ihrer Zu-Vermieten-Anzeige ausgerechnet Jennifer, eine selbstbewusste, gewitzte Betrügerin, die sich nicht nur in Katharinas Wohnung, sondern auch in deren Leben schleicht. Die beiden Protagonistinnen in diesem Kammerspiel entsprechen nicht dem Rollenklischee, welche die jeweils andere im Kopf hat. Die Eigentümerin ist nämlich nicht reich und skrupellos und die Mietnomadin alles andere als dumm und unkultiviert. Sara Reichelt präsentiert uns – konsequent in tagebuchähnlichen Perspektiven – zwei unterschiedliche Persönlichkeiten und tiefe Einblicke in deren soziale Gefüge, Wünsche, Sorgen und Nöte. Coverbild: Laura Bednarski, www.kinderkiez.net / Geodaten: www.openstreetmap.org (CC)
Der Roman hat zwei Erzählstränge: Einen narrativem in der dritten Person, in dem Konkretes geschildert wird (Zeitstufe: Vergangenheit) und einen reflexiven in der ersten Person (Zeitstufe: Gegenwart), in dem das jeweilige Buch seine eigenen Empfindungen zum Ausdruck bringt. Der erste Strang besteht aus 25 Geschichten vom „Urbuch“ und seinen 24 Klonen, die – und das ist die Ausgangssituation – noch ungelesen in einem Karton eingesperrt liegen. Es sind kleine, ein- bis mehrseitige Anekdoten teilweise mit Dialogen, in denen die einzelnen Bücher mit ihren Lesern oder mit einer Tageszeitung oder auch untereinander diskutieren. Es werden die konkreten Erlebnisse des Urbuchs Nummer eins und der anderen 24 identischen Ausgaben erzählt. Diese 25 Buch-Geschichten bilden das Gerüst des Romans. Der zweite Erzählstrang beschreibt aus der Innenperspektive des jeweiligen Buchs die Gedanken bezügliches seines jeweiligen (Er)lebens. Inhaltlich handeln diese in lyrischer Prosa geschriebenen Zwischentexte vom Entstehen und Vergehen, vom Übersetztwerden, von der Liebe zwischen Buch und Leser, vom Zitiert- und Kopiertwerden, von einer möglichen neuen Existenz als e-book und von Vielem mehr. Der Roman AM ANFANG WAR ALLES WEISS huldigt dem Buch als Kulturgegenstand genauso wie dem Lesen als Kulturtechnik. Das Buch als solches meldet sich als ein poetisches Ich zu Wort, das seine Existenz genießt oder rechtfertigt oder sogar aufgibt. LIES MICH soll Lust auf Bücher machen und aufs Lesen.
Die 25 Kurzgeschichten schildern eine große Bandbreite von Begegnungen zwischen Frauen: Ein angsterfülltes Wiedersehen mit der Ex, das einen unerwarteten Verlauf nimmt, das Prickeln für eine Wildfremde auf der Tanzfläche, die Annäherung zwischen einer Anwältin und einer lesbischen Frau, die sich aus Naivität eine juristisch delikate Sache eingefangen hatte. Oder das Erlebnis einer Tramperin, die unterwegs ist um Frauen zu verführen, ein One-Stand-Night mit einer Frau, die vor ihren eigenen starken Gefühlen ausreißt oder das unbeschreibliche erste Mal.
Dieses Buch ist wie ein Kaleidoskop aus amüsierenden, poetischen oder messerscharf analysierenden Beschreibungen von amourösen Begegnungen. Die Protagonisten der 22 Geschichten umtanzen und umschlingen sich mit all ihren (un-)stillbaren Sehnsüchten und Verschmelzungswünschen; sie stolpern bisweilen über ihre zu großen Erwartungen oder bleiben verbunden in einer anhaltenden gegenseitigen Faszination.