Soziotechnische Innovation im Gesundheitswesen
Eine Fallstudie zur Einführung der elektronischen Gesundheitskarte
Die Einführung der elektronischen Gesundheitskarte stellt das größte IT-Projekt im deutschen Gesundheitssektor dar, geprägt von einer langwierigen Einführungsphase, wechselnden Projektorganisationen und divergierenden Interessen der Akteure. Die Studie beginnt mit einem Vergleich der e-Health-Entwicklungen in Europa und hebt die aktuellen deutschen Entwicklungen im Zusammenhang mit der elektronischen Gesundheitskarte und ihren zusätzlichen Anwendungen hervor. Im Anschluss konzentriert sich die Untersuchung auf das Projektmanagement und die Nutzerakzeptanz, basierend auf einer schriftlichen Umfrage unter Projektbeteiligten und bestehenden Studien. Die negativen Bewertungen des Projektmanagements sind auf das Geschäftsmodell der verantwortlichen Organisation und die unterschiedlichen Interessen der Stakeholder zurückzuführen. Die geringe Nutzerakzeptanz unter den Leistungserbringern während der Tests lässt sich durch die mangelhafte Praktikabilität der elektronischen Gesundheitskarte im Berufsalltag erklären. Zudem hat die Einführung der elektronischen Gesundheitskarte erhebliche Auswirkungen auf den gesamten Gesundheitssektor. Der technische Wandel, der sich aus der Einführung ergibt, ist durch die hohe Eingriffstiefe neuer Technologien und die unterschiedliche Aufnahmebereitschaft der Nutzer gekennzeichnet. Leistungserbringer sind stärker betroffen als Kostenträger und lehnen bestimmte technische Anwendungen im Zusammenhang mi
