Shulamit Volkov, emeritierte Professorin für neuere europäische Geschichte, beschäftigt sich mit den komplexen Verflechtungen europäischer Gesellschaften. Ihre Forschung untersucht kritisch das vielschichtige Zusammenspiel von Emanzipation und Antisemitismus und bietet tiefe Einblicke in historische Prozesse. Sie beleuchtet, wie diese Kräfte Identitäten und Gesellschaftsstrukturen prägten, und vermittelt ein differenziertes Verständnis der Vergangenheit. Volkovs Werk regt die Leser an, über die tief verwurzelten Ursachen moderner Konflikte nachzudenken und sich intensiv mit der Geschichte auseinanderzusetzen.
Shulamit Volkovs ”Aufsätze und Essays”, schrieb der Göttinger Ordinarius Rudolf Vierhaus, ”gehören zu den kompetentesten und sensibelsten Beiträgen zur Erforschung des deutschen Antisemitismus wie auch der sozialen und kulturellen Entwicklung des deutschen Judentums seit der Emanzipation.” Der Band, zuerst 1990 unter dem Titel ”Jüdisches Leben und Antisemitismus im 19. und 20. Jahrhundert” erschienen, wird jetzt in der beck’schen reihe vorgelegt.
„In dieser bemerkenswerten Biografie bietet Shulamit Volkov eine feinsinnige Analyse der komplexen und oft zweideutigen Persönlichkeit Walther Rathenaus. Eindrucksvoll beschreibt sie, wie Rathenaus Judentum zunehmend zum Ziel für die antisemitischen Eliten des deutschen Reichs und Gegenstand des fanatischen Hasses der extremen Rechten in der Weimarer Zeit wurde, die schließlich vor seiner Ermordung nicht zurückschreckten. Das Buch von Shulamit Volkov ist Geschichtsschreibung auf allerhöchstem Niveau.“ (Saul Friedländer) Walther Rathenau (1867-1922), eine herausragende Persönlichkeit der Weimarer Zeit, mächtiger Wirtschaftsboss nicht nur im großen Konzern der AEG, Schriftsteller und begabter Maler, starb 1922 durch Schüsse rechtsgerichteter Terroristen, die mit der Ermordung des Außenministers die Weimarer Republik insgesamt destabilisieren wollten. Auf der Grundlage ausführlicher Forschungen entwirft dieses Buch ein eindringliches Porträt dieses Mannes, der sein ganzes Leben mit seiner jüdischen Identität rang, aber eine Konvertierung ablehnte und sich selbst als modernen Deutschen und Juden begriff. Shulamit Volkovs Biographie verfolgt diese Auseinandersetzung, die zahlreichen Enttäuschungen, das Ringen mit dem Vater Emil Rathenau bis hin zum politischen Aufstieg und gesellschaftlichen Erfolg. Das Lebensporträt eines vielseitig begabten Mannes, dem sein Erfolg zum Verhängnis werden sollte.
Die Juden in Deutschland nahmen im 19. Jahrhundert an der allgemeinen Modernisierung der Gesellschaft teil. Aber zugleich waren sie intensiv mit ihrem eigenen "Projekt der Moderne" beschäftigt. Sie waren bestrebt, für sich eine jüdische Identität zu erfinden, die zu ihrer neuen Stellung in Staat und Gesellschaft paßte. Shulamit Volkov geht diesem jüdischen "Projekt der Moderne" ebenso nach wie dem Antisemitismus in Deutschland und seinen Verbindungen zu Nationalismus und Antifeminismus.
Die Juden in Deutschland nahmen im 19. Jahrhundert an der allgemeinen Modernisierung der Gesellschaft teil. Aber zugleich beschäftigten sie sich intensiv mit ihrem eigenen ”Projekt der Moderne”. Sie waren bestrebt, für sich eine jüdische Identität zu erfinden, die zu ihrer neuen Stellung in Staat und Gesellschaft paßte. Shulamit Volkov geht in den vorliegenden zehn Essays diesem jüdischen ”Projekt der Moderne” ebenso nach wie dem Antisemitismus in Deutschland und seinen Verbindungen zu Nationalismus und Antifeminismus.
Die "Schriften des Historischen Kollegs" werden herausgegeben vom jeweiligen Vorsitzenden des Kuratoriums des Historischen bis 2011 durch Lothar Gall, von 2012 bis 2017 durch Andreas Wirsching, von 2017 bis 2020 durch Martin Schulze Wessel, seit Oktober 2020 durch Hartmut Leppin in Verbindung mit Florian Albert, Birgit Emich, Thomas O. Höllmann, Hartmut Leppin, Susanne Lepsius, Diana Mishkova, Bernhard Löffler, Frank Rexroth, Willibald Steinmetz und Gerrit Walther. Zum Historischen Die "Schriften des Historischen Kollegs" werden herausgegeben vom jeweiligen Vorsitzenden des Kuratoriums des Historischen bis 2011 von Herrn Professor Dr. Lothar Gall, ab 2012 durch Herrn Professor Dr. Andreas Wirsching. Zum Historischen