Joachim Fest war ein deutscher Historiker und Journalist, der für seine Werke über Nazi-Deutschland bekannt ist. Seine Schriften befassten sich mit Schlüsselfiguren und Ereignissen dieser Ära, prägten die öffentliche Debatte und trugen zu einem tieferen historischen Verständnis bei. Fests kritischer Ansatz und seine Detailgenauigkeit machten ihn zu einer bedeutenden Stimme bei der Auseinandersetzung mit der NS-Zeit in der deutschen Geschichtsschreibung.
Die Wiederherstellung der alten europäischen Ordnung war aber auch mit manchen Einbußen verbunden. Für Joachim Fest und Wolf Jobst Siedler zählt der Abschied vom europäischen Bürgertum zu den Verlusten, die mit den Katastrophen des 20. Jahrhunderts verbunden waren. In ihrem Gespräch mit dem Schweizer Publizisten Frank A. Meyer geht es um die Frage, ob mit dem Anbruch des neuen Jahrhunderts auch eine neue Ordnung heraufzieht, eine egalitäre Gesellschaft, die keine Schichten und Klassen mehr kennt.
Kein Land hat die Sehnsucht der Deutschen mehr geweckt als Italien. Nirgendwo sonst gehen Vergangenheit und Gegenwart eine so spannungsreiche Verbindung ein, liegen Fremdes und scheinbar Vertrautes so eng nebeneinander.Joachim Fest hat dieses Land nicht auf der herkömmlichen Route bereist, sondern von Süden her. Dabei ist ein lebendiges, facettenreiches Bild entstanden. Stets wechseln sich scharfsichtige Beobachtungen mit pointierten Reflexionen oder packenden historischen Skizzen ab. Im Mittelpunkt jedoch stehen die Menschen, denen er begegnet ist. Ein brillant geschriebenes Reisejournal und zugleich viel mehr: ein literarisches Meisterwerk, kunstvoll komponiert und dennoch sehr persönlich.«Unter den Büchern von Joachim Fest ist ‹Im Gegenlicht› sein schönstes. Sein leichtestes. Sein liebstes womöglich … der Leser mag sich gar nicht losreißen.» (Wolfgang Büscher)«Das schönste Buch über Italien seit langem.» (Corriere della Sera)
Als Journalist und als Herausgeber der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» hat Joachim Fest die publizistischen Debatten der Bundesrepublik geprägt wie kaum ein anderer. Seine Leitartikel und Kommentare widmen sich den großen Themen und Ereignissen der jüngeren Vergangenheit: Radikalenerlass und Deutscher Herbst, der Fall Filbinger und die TV-Serie «Holocaust», die gefälschten Hitler-Tagebücher und der Historikerstreit, zweiter Golfkrieg und ausländerfeindliche Gewalt sowie die Parteispendenskandale der Jahrtausendwende. Daneben setzt er sich in grundlegenden Essays mit 1968 und dem «zerstörten Traum» des utopischen Denkens auseinander. So entsteht ein lebendiges Panorama der politischen Kulturgeschichte, ergänzt durch wegweisende Aufsätze zu historischen Themen – das Vermächtnis eines unabhängigen Geistes und glänzenden Stilisten.
Vermächtnis eines großen Publizisten Joachim Fests brillante Essays zeigen die thematische Bandbreite des begnadeten Stilisten: vom Dritten Reich und Problemen der Geschichtsschreibung über das Verhältnis der Intellektuellen zur Politik bis hin zu Literatur und Kunst.
Eine hautnahe biographische Annäherung an Horst Janssen, der einer der bedeutendsten deutschen Künstler nach 1945 war. Die vertraute Freundschaft zwischen Joachim Fest und Janssen gibt diesem Buch seinen Reiz. Das Dokument eines spektakulären Lebens, und, um mit Janssen zu reden, ein „Picknick für die Phantasie“!
Joachim Fests große Hitler-Biografie, 1973 erstmals im Propyläen Verlag erschienen, wurde zum Weltbestseller. Seinerzeit ein bahnbrechendes Werk der Hitler-Forschung, gilt sie noch heute als maßgeblich und unerreicht. Neben der brillanten Deutung des Diktators ist es vor allem das hohe literarische Niveau, das diese Biografie auszeichnet.
Joachim Fest berichtet über Begegnungen mit prominenten Persönlichkeiten, die sein Leben prägten. Das Spektrum der Bildnisse reicht von Hannah Arendt bis Golo Mann, von Ulrike Meinhof bis Sebastian Haffner. Und im Spiegel der Porträtierten gibt der autor zugleich einen Einblick in seine eigene Biographie.
Kaum ein anderer hat unser Verständnis vom Dritten Reich so sehr geprägt wie Joachim Fest. Seine Biographien zu Adolf Hitler und Albert Speer oder seine Annäherungen an die letzten Tage im Führerbunker erreichten weltweit ein Millionenpublikum - doch wie hat er selbst, der Zeitgeschichtler des Jahrgangs 1926, den Nationalsozialismus, den Krieg und das besiegte Deutschland erfahren? Mit dieser Autobiographie seiner Kindheit und Jugend gewährt Joachim Fest erstmals umfassenden Einblick in sein unmittelbares Erleben der dunklen Jahre.
Die Aufgabe, die ich mir gestellt habe, lautet Erinnerung. Die Mehrzahl der Erlebnisse und Erfahrungen meines Daseins sind, wie bei jedem, ins Vergessen zurückgefallen. Denn das Gedächtnis ist unausgesetzt dabei, das eine auszusondern, anderes an dessen Stelle zu rücken oder durch neue Einsichten zu überlagern. Der Prozeß hat kein Ende; blicke ich die lange Strecke zurück, drängt eine Flut von Bildern heran, alle wirr und zufällig. Im Augenblick des Geschehens verband sich kein Gedanke damit, und erst nach Jahren gelangte ich dazu, die verborgenen Wasserzeichen in den Lebenspapieren zu entdecken und womöglich zu lesen. (Aus dem ersten Kapitel des Buches)